28 Jahre alter Mann gesteht, zwei Fahrradfahrerinnen entführt und missbraucht zu haben

Elmshorn/Itzehoe. Als der 28 Jahre alte Mann der polizeilichen Vorladung zur Abgabe einer Speichelprobe Folge leistete, klickten auf dem Polizeirevier in Itzehoe die Handschellen. Die Ermittler eröffneten dem Elmshorner, ihm zwei brutale Sexualstraftaten aus dem Juli 2012 und dem August 2013 zur Last zu legen. Daraufhin legte der mutmaßliche Vergewaltiger ein Teilgeständnis ab. Inzwischen erließ ein Haftrichter einen Haftbefehl wegen Wiederholungsgefahr.

„Wir werfen dem Beschuldigten Vergewaltigung, Freiheitsberaubung und Körperverletzung in zwei Fällen vor“, so Uwe Dreeßen, Sprecher der Staatsanwaltschaft Itzehoe. Der Elmshorner habe die Straftaten unter erheblicher Gewalteinwirkung begangen, so Dreeßen weiter. Einzelheiten zu den Tatumständen will die Staatsanwaltschaft aus Gründen des Opferschutzes nicht mitteilen.

Nach Abendblatt-Recherchen ereignete sich der erste Vorfall in der Nacht zum 29. Juli 2012. Der Täter soll im Raum Kollmar eine Radfahrerin abgefangen und gewaltsam zu sexuellen Handlungen genötigt haben. Damals fahndete die Polizei nach dem Fahrer eines weißen Kleinwagens, sie veröffentlichte wenig später das Phantombild eines 20 bis 30 Jahre alten, schlanken Mannes mit kurzen Haaren.

Die zweite Tat soll sich am 3. August abgespielt haben. Wiederum war eine junge Frau betroffen, die nachts mit dem Fahrrad unterwegs war. Sie befand sich zwischen 3 und 4 Uhr auf dem Heimweg, nutzte dazu den Fahrradweg zwischen Horst und Itzehoe entlang der Landesstraße 100 im Bereich Fegefeuer/Oberreihe.

Der Täter griff die Frau an, er soll sie dann zu sexuellen Handlungen gezwungen und anschließend in seinem Auto mitgenommen haben. Er setzte sein Opfer später in der Nähe des Kreisverkehrs am Rantzauer See in Barmstedt ab. Die Frau wurde nach Polizeiangaben erheblich verletzt.

Die Kriminalpolizei in Itzehoe richtete nach der zweiten Tat eigens eine Ermittlungsgruppe ein, nach dem klar war, dass es sich um denselben Täter handelte und dieser mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder zuschlagen würde. Daraufhin gingen Zivilkräfte in den Bereichen streife , in denen mit weiteren Taten gerechnet werden musste. Dazu war ein sehr hoher personeller Einsatz notwendig, so dass auch Spezialkräfte aus ganz Schleswig-Holstein zum Einsatz kamen. „Während einer Bestreifung ist der Täter aufgefallen“, so Oberstaatsanwalt Dreeßen.

Nach einer Überprüfung waren sich die Beamten sicher, dass sie auf die gesuchte Person gestoßen waren. Daher erfolgte, als der Elmshorner der polizeilichen Vorladung zur Abgabe einer Speichelprobe nachkam, die sofortige Festnahme auf dem Polizeirevier in Itzehoe. „Die Ermittlungen gehen weiter, wir werden jetzt unter anderem einen DNA-Abgleich vornehmen“, sagt der Sprecher der Staatsanwaltschaft weiter. So sei in mindestens einem Fall DNA-Material am Tatort sichergestellt worden, so dass nun eine vergleichende Untersuchung möglich ist. Dreeßen: „Wir prüfen auch, auch der Beschuldigte für weitere erhebliche Straftaten infrage kommt.“