Pinneberg. Fast alle Sitzungspunkte wurden schnell durchgewinkt während der jüngsten Ratsversammlung im Pinneberger Rathaus. Nur beim Tagesordnungspunkt 15.1. entfachte sich eine etwas längere Debatte unter den Abgeordneten. Das Thema: „Haushalt 2013; neu erstellte Übersichten über den Stand der Verschuldung“.

Ratsherr Joachim Dreher, Fraktionsvorsitzender der Grünen und Unabhängigen, nutzte die Gunst der Stunde und richtete scharfe Worte an die Abgeordneten von SPD und CDU sowie an Bürgermeisterin Urte Steinberg (parteilos): „Die Schulden drohen, auf 200 Millionen Euro zu explodieren!“ Seine Schlussfolgerung: „Pinneberg versinkt im Schuldensumpf, die Verschuldung droht sich nach den derzeitigen Plänen innerhalb der nächsten drei Jahre zu verdoppeln.“ Bisher, so Dreher, lägen von der Verwaltung keinerlei Vorschläge und Strategien vor, wie Pinneberg in den kommenden Jahren mit seinen Schulden umgeht.

CDU-Ratsherr Torsten Hauwetter, Vorsitzender des Finanzausschusses, entgegnete, dass Pinneberg „zukunftsweisende Projekte auf den Weg bringen muss – wer nichts investiert, kann nichts erreichen“. Die Stadt müsse das strukturelle Defizit verringern und die Einnahmen steigern. SPD-Fraktionsvorsitzende Angela Traboldt, seit zehn Jahren Ratsfrau, monierte, „man könnte denken, wir sprechen schon jetzt über den Haushalt 2014.“