2000 Besucher, 16 Bands und bestes Wetter machen die Veranstaltung zu einem Erfolg

Kummerfeld. Es war voll auf Deutschlands Autobahnen an diesem Wochenende. Zu spüren bekamen das vor allem viele der Bands, die bei der achten Ausgabe des Ackerfestivals am 20. und 21. September auf der Bühne standen. Die Gruppe Annisokay aus Halle kam am Freitag deutlich zu spät, dafür sprang Hurricane Dean ein. Am Sonnabend spielten die drei Jungs von Die Nerven früher als geplant, weil die jungen Musiker von Razz im Stau standen. Die Band Torpus And The Art Directors sprang aus dem Auto praktisch sofort auf die Bühne, ähnlich ging es auch den fünf Dänen von Artificial Brothers.

Doch abgesehen von der einen oder anderen Verspätung war das achte Ackerfestival auf dem Sportplatz in Kummerfeld eine durchweg gelungene Veranstaltung. Das Wetter spielte mit, am Sonnabend blieb es durchgehend trocken und die Sonne beglückte Veranstalter, Besucher und Musiker gleichermaßen. Es war ein würdiger Abschluss der Open-Air-Festival-Saison.

Die Sonne hatten wohl die Mitglieder der Metalcore-Band Hills Have Eyes im Gepäck, immerhin reisten die fünf Musiker aus Portugal an – ohne Verspätung wohlgemerkt. „Das ist hier eine Super-Umgebung für ein Festival“, sagte Gitarrist Miguel, 33. „Alle sind richtig nett, alle haben Spaß, es ist toll hier.“ Max von der Stuttgarter Band Die Nerven lobte die gute Organisation des Festivals. „Es hat uns echt Spaß gemacht hier zu spielen“, sagte der 20-Jährige Gitarrist und Sänger. „Wir waren zum ersten Mal hier und kommen gern noch einmal wieder.“

Zum ersten Mal dabei waren auch die Musiker von Torpus An The Art Directors. Bei strahlendem Sonnenschein und einem Meer aus Seifenblasen spielte die Band modernen Folk. „Es ist ein sehr sympathisches Festival“, sagte Bassistin Jenny, 22. „Die Menschen hier sind wirklich nett, es war richtig schön.“

Kult sind die Auftritte der Wohnraumhelden auf dem Ackerfestival. In den Umbaupausen bespaßten die beiden Musiker mit ihrem Rock’n’Roll-Bringdienst schon zum dritten Mal das Publikum – humoristischer Akustikrock zum Anfassen. „Das macht dieses Festival eben aus. Es ist klein, aber fein und sehr familiär“, sagte Christoph Stein-Schneider. „Das ist uns lieber als die großen Festivals. Hier kann jeder sein wie er ist.“ Die Publikumsnähe und die entspannte Atmosphäre hätten es ihnen angetan, so Stein-Schneider.

Mathias Bertelsen, Frontmann der Kopenhagener Band Artificial Brothers, war begeistert vom Kummerfelder Publikum und das, obwohl sich am Nachmittag zum Auftritt der Band noch gar nicht so viele Zuschauer auf dem Gelände eingefunden hatten. „Die Leute hören sehr gut zu“, sagte der 24-Jährige.

„Es ist zu spüren, dass hier kein Kommerz dahintersteckt, sondern dass die Veranstalter richtig viel Arbeit hier reinstecken, damit alle Leute eine gute Zeit haben“, sagte Jan „Monchi“ Gorkow, Sänger der Punkkapelle Feine Sahne Fischfilet. „Ich würde vielen Bands empfehlen hier zu spielen, wenn sie die Möglichkeit dazu haben.“ Im Vorfeld des Festivals hatten Unbekannte Stimmung gegen den Auftritt der Band gemacht, da diese im Verfassungsschutzbericht des Landes Mecklenburg-Vorpommern erwähnt wurde. Am Sonnabend blieb alles ruhig. „Das Ackerfestival-Team hat super auf diese Sache reagiert, und das finde ich schon sehr besonders“, sagte Monchi. Das Publikum feierte beim Auftritt der „gefährlichsten Band Vorpommerns“ lautstark mit. Selten wurden beim Ackerfestival so viele Menschen auf Händen getragen, wie beim Auftritt der Fischfilets.

Jan Vergin, 25, Sänger der Gruppe His Statue Falls, die am Freitag den ersten Festivaltag beschlossen, war ebenso angetan von den Besuchern. „Das war auf jeden Fall ein wahnsinnig dankbares Publikum“, sagte er. „Die Organisation und das Catering waren super, wir kommen gern noch einmal wieder.“

Am Merchandise-Stand konnten schon Tickets für das Ackerfestival 2014 erworben werden. Vorfreude ist schließlich die schönste Freude.