Tödlicher Unfall auf einer Baustelle in Hasloh beschäftigt das Amtsgericht in Pinneberg

Hasloh/Pinneberg. Der tödliche Unfall auf einer Baustelle in Hasloh im Juni 2012 hat jetzt ein gerichtliches Nachspiel. Am Mittwoch, 25. September, muss sich ein 46 Jahre alter Hasloher wegen fahrlässiger Tötung vor dem Amtsgericht in Pinneberg verantworten. Es handelt sich um den Bauherrn, der für die Sanierungsarbeiten an dem 90 Jahre alten Haus an der Bahnhofstraße die Verantwortung trug. Der Mann, dem das Haus gehört, soll selbst Besitzer eines Bauunternehmens sein.

Das Unglück hatte sich am frühen Morgen bei Arbeiten am Fundament des Hauses ereignet, das dazu teilweise freigelegt worden war. Dabei rutschten Teile der Treppe und des Vorbaus an der Haustür ab. Die Trümmerteile begruben den 38-jährigen Bauarbeiter unter sich, der mit mit Frau und Kindern in Pinneberg lebte. Der Mann war sofort tot. Die Bergung des Leichnams erwies sich als schwierig, weil weitere Teile des Hauses einzustürzen drohten.

„Wir werfen dem Angeklagten vor, den Baubeginn nicht wie vorgeschrieben dem zuständigen Fachdienst angezeigt und keinen Bauleiter benannt zu haben“, so Peter Müller-Rakow, Sprecher der Staatsanwaltschaft Itzehoe. Außerdem sei die Baugrube, in die die Trümmerteile rutschten und auf den Arbeiter fielen, ausgehoben worden, obwohl die Tragfähigkeit des Bodens nicht vorher untersucht worden war. Die Verhandlung vor dem Strafrichter beginnt um 10 Uhr, das Urteil könnte noch am Mittwoch fallen. Dem Angeklagten droht eine Geld- oder eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren.