Wie weit muss eine Beweissicherung gehen, wenn es um „mögliche Schäden“ an Straßen und Gebäuden geht?

Diese Frage entzweit Teile von Hetlingen und das Unternehmen Gasunie, das den Bau eines neuen Elbdükers bei der Hetlinger Schanze vorantreibt. Einigen Bürgern reicht es nicht, dass der Ist-Zustand an der kaum genutzten Schulstraße und den Wegen zur Hetlinger Schanze dokumentiert werden soll, um spätere Schäden überprüfen zu können. Nein, auch die Hauptstraßen stehen im Fokus, denn es sei ja nicht auszuschließen, dass vier zusätzliche Lkw auf der Hauptstraße pro Tag ein Haus massiv schädigen könnten, wenn sie durch das Dorf fahren.

Vielleicht sollten einige Hetlinger einmal auf andere Regionen schauen: Auch auf moorigem Grund kann ein Haus mehr als vier, acht oder zehn Lastwagen pro Tag verkraften, erst recht wenn es sich um eine ordentlich ausgebaute Hauptverkehrsstraße handelt, die für solche Belastungen konzipiert ist, was im Falle der Hauptstraße der Fall ist. Wenn nicht, das Elbe-Weser-Dreieck würde einer Trümmerwüste gleichen. Worpswede ist komplett im Moor. Aber es lebt!

Wie soll außerdem bei einer Hauptverkehrsstraße nachgewiesen werden, dass ausgerechnet dieser eine Lkw, der um 10.35 Uhr vorbeifuhr, den Riss im Haus verursacht hat und nicht der Umzugsspediteur oder Linienbus, die 15 Minuten später dort gefahren sind? Die Sorgen um ein unbeschädigtes Haus in allen Ehren – aber sie sind hier schwer nachvollziehbar.