Eine Glosse von Rainer Burmeister

Ja, das war’s dann wohl mit uns, liebe Leser. Könnte sein, dass Sie bald nichts mehr von mir zu lesen finden. Denn ich habe einen neuen Job in Aussicht: Ich werde Fußballtrainer der HSV-Bundesligamannschaft. Meine Bewerbung an Sportchef Oliver Kreuzer ging am Mittwoch raus, hoffentlich noch rechtzeitig bei diesem schnelllebigen Fußballgeschäft. Die Voraussetzungen für den Posten erfülle ich bestens: Der neue Trainer müsse „Deutsch sprechen, gut und vor allem auch günstig sein“, sagte Kreuzer meinen Sportkollegen.

Na, bitte! Deutsch kann ich. In Aufsatz hatte ich sogar eine Zwei! Gut und günstig bin ich auch. Wenn meine Frau sagt: „Sei so gut und bringe den Müll noch raus“, mache ich das (meistens). Gut, nicht? Und was ist mit günstig? Ich weiß ja nicht, was der gefeuerte Trainer Thorsten Fink verdient hat. Aber ich wäre mit der Hälfte zufrieden. Wenn das nicht günstig ist!

Allerdings bin ich schon Angehöriger der Generation 60 plus. Ob das ein Manko ist? Wohl kaum. Von Altersbegrenzung war in der Offerte des HSV-Sportchefs jedenfalls nichts zu vernehmen. Warum auch? Schließlich war Adenauer bereits 73, als er Bundestrainer, äh, Bundeskanzler wurde.