Vattenfall und Stadtwerke informieren über geplante Gastrasse fürs neue Kraftwerk in Wedel

Wedel. Es ist durchschnittlich bis zu 40 Zentimeter dick, soll in einer Tiefe von mindestens einem Meter liegen und das neue Kraftwerk in Wedel mit dem nötigen Gas versorgen. Über die zwölf Kilometer lange Trasse von Hetlingen über Holm bis zum Kraftwerksstandort informierten Betreiber Vattenfall und die Stadtwerke als Partner kürzlich während einer Veranstaltung in Wedel. Dabei machten Timo Stampe als Vattenfall-Projektleiter und Adam Krüppel, Chef der Wedeler Stadtwerke, den etwa 30 Interessierten, darunter Politiker und einige betroffene Anwohner sowie BI-Mitglieder, eines ganz klar: Der vorgestellte Trassenverlauf ist alles andere als in Stein gemeißelt.

Das liegt zum einen an den erst jetzt beginnen Bodenproben, die den Planern einen Strich durch die Rechnung machen könnten. Es liegt aber auch an den betroffenen Grundstücksbesitzern. Sie müssten einer Untertunnelung in jeden Fall zustimmen, tun sie es nicht, muss die Leitung woanders entlang. „Wenn jemand nicht will, suchen wir einen anderen Weg“, machte Krüppel klar. Das liege an dem Verfahren, das die Bürgerinitiative „Stopp – kein Megakraftwerk Wedel“ allerdings kritisiert. Krüppel: „Eine Enteignung ist nicht möglich. Das wäre bei einem genehmigten Planfeststellungsverfahren anders.“ In diesem Fall ist das Bergamt in Niedersachsen für die Genehmigung verantwortlich. Bis dahin ist es ein weiter Weg. „Wir befinden uns noch in einer sehr frühen Planungsphase“, so Stampe. Mit dem Bau der Gasleitung soll nach derzeitigem Stand erst im vierten Quartal 2014 begonnen werden. Abschnittsweise je nach den örtlichen Voraussetzungen soll die Leitung verlegt und Anfang 2016 ans Gaskraftwerk angeschlossen werden.

In einer Machbarkeitsstudie waren acht verschiedene Trassenvarianten geprüft worden. Die nahe liegende Idee, die Leitung vom Elbedüker in Hetlingen aus am Deich entlang bis zum Kraftwerk an der Elbe zu führen, wurde verworfen. Laut Stampe wollte man den Deich nicht durchkreuzen. Zum anderen sei es unmöglich eine Genehmigung für Baumaßnahmen dieser Art im Naturschutzgebiet zu erhalten.

Nur einmal schlugen die Wellen während der sonst sachlichen Diskussion am Donnerstag hoch. Ein Teilnehmer kritisierte Stadtwerkechef Krüppel für die Kooperation mit Vattenfall, die aus seiner Sicht nicht mit der Ökostrom-Philosophie des Unternehmens zusammenpasse. Krüppel dazu: „Wir haben das abgewogen.“ Es sei aber wichtig, dass die Stadtwerke als kommunaler Betrieb die Planungen in Wedel begleiten und so Einfluss nehmen können.