Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich trage meistens gar keine Uhr mehr.

Und auch auf einen Wecker kann ich im Großen und Ganzen verzichten. Dafür habe ich schließlich meine Stadt. Allmorgendlich erreichen zur selben Zeit die gleichen Geräusche meine Ohren: Es dröhnt und donnert – danach kann ich die Uhr stellen.

Meine Nachbarin brachte es heute im Treppenhaus auf den Punkt: Wenn um sechs Uhr das knatternde Moped des Nachbarn zu vernehmen ist, dreht sie sich meistens noch einmal um. Folgt dann um halb sieben die Müllabfuhr mit großem Getöse, ist es höchste Zeit aufzustehen. Und nach „Frühstück bei Stefanie" auf NDR 2 muss sie los.

Zurzeit allerdings haben wir drei Baustellen in unserer Straße. Da kann man mit dem Lärm schon einmal kräftig durcheinander kommen. Oder den eigentlichen Weckruf verpassen, weil man sich genervt das Kissen an die Ohren presst. Das Wochenende ist übrigens auch bestens geregelt. Am Sonnabend um sechs kommt das Moped. Und am Sonntag läuten die Kirchenglocken immer pünktlich um halb zehn. Geht doch.