Ab 2014 gibt es den Beruf Notfallsanitäter, RKiSH sucht mit ungewöhnlichem Internetauftritt Azubis

Pinneberg/Heide. Der nach eigener Auskunft größte kommunale Rettungsdienst in Deutschland geht neue Wege beim Werben um Auszubildende und Mitarbeiter. Die Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein gGmbH (RKiSH) präsentiert sich jetzt im Internet auf einer eigenen Seite. Unter www.rkish.de/karriere erzählen unter anderem Mitarbeiter, warum sie diesen Beruf gelernt haben, wie sie mit dem Schichtdienst umgehen und wie ihre Perspektiven sind.

Der Anlass für das Projekt: Ab 1. Januar 2014 bekommt der Rettungsdienst bundesweit ein neues Berufsbild: den Notfallsanitäter. Dafür bildet die RKiSH, die im Kreis Pinneberg die Rettungsdienstversorgung sicherstellt, aus. Die Ausbildung dauert bei dem Unternehmen drei Jahre und ist vergütet. Das war bei der RKiSH nach eigener Auskunft schon vorher so, in Deutschland aber bislang unüblich.

„Die Seite ist ein Pilotprojekt im deutschen Rettungsdienst“, sagt Geschäftsführer Michael Reis, „wir wachsen kontinuierlich, da die Einsatzzahlen laufend steigen, und wir sind Teil das wachsenden Marktes Gesundheitswesen.“ Wenn Mitarbeiter für das Unternehmen sprechen, berge dies trotz allen Vertrauens erst einmal ein Unsicherheitsmoment, meint Angela Hoyer, Leiterin Personalmanagement und Unternehmenskommunikation, „aber wir waren absolut angetan von dem Feedback, das in den Statements liegt.“

RKiSH beschäftigt derzeit mehr als 650 hauptberufliche Rettungsassistenten

Die Auszubildenden und Mitarbeiter präsentieren in den Interviews auf der Internet-Seite ihren Beruf, sprechen offen über Herausforderungen und das Klima im Unternehmen. Ihre Äußerungen wurden nach Angaben der RKiSH allesamt übernommen und nicht geändert. „Mir hat das Projekt großen Spaß gemacht“, sagt Gesche Klinck, seit Juli staatlich geprüfte Rettungsassistentin bei der RKiSH, „ich möchte Leute motivieren, sich für diesen Beruf zu interessieren.“

Die Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein gGmbH wurde 2005 durch die vier Kreise Dithmarschen, Pinneberg, Rendsburg-Eckernförde und Steinburg gegründet, die als Gesellschafter jeweils 25 Prozent an dem Unternehmen halten. Ziel war es, mit dem Zusammenschluss die Voraussetzungen für einen professionellen und modernen Rettungsdienst zu schaffen. Im Versorgungsbereich, in dem etwa 850000 Menschen leben, gibt es 31 Rettungswachen. Die RKisH gibt an, in der Regel innerhalb von zwölf Minuten jeden Einsatzort zu erreichen. Die Kooperation beschäftigt derzeit mehr als 650 hauptberufliche Rettungsassisten.