Ministerpräsident Torsten Albig und Bürgermeisterin Brigitte Fronzek eröffnen die Hafenspange über die Krückau

Elmshorn . Keine Wolke trübte den Himmel, das Thermometer stieg auf 22 Grad und Elmshorns Wirtschaftsförderer Thomas Becken war bester Dinge: „Herzlich willkommen in dieser wunderschönen Stadt Elmshorn“, sagte er auf der neuen Klappbrücke über die Krückau.

Rund 300 Gäste waren am Freitagvormittag auf den Brückenneubau gekommen, um einem für die sechstgrößte Stadt Schleswig-Holsteins historischen Ereignis beizuwohnen: Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) und Elmshorns Bürgermeisterin Brigitte Fronzek (SPD) eröffneten gemeinsam die neue Käpten-Jürs-Brücke – sie ist das Herzstück der neuen Hafenspange, die Elmshorns Innenstadt vom Fern- und Schwerlastverkehr entlasten soll. Der Verkehr wird jetzt von der Westerstraße (B 431) und vom Wedenkamp über die neue Klappbrücke gelenkt.

Die neue Klappbrücke in Elmshorn stärkt nach Auffassung von Ministerpräsident Torsten Albig die Zukunftsfähigkeit der Stadt. „Diese Brücke hat das Zeug, zu einem neuen Wahrzeichen Elmshorns zu werden. Von diesem Brückenschlag wird Elmshorn stadtplanerisch auf Jahrzehnte hinaus profitieren“, sagte Albig zur Freigabe der Käpten-Jürs-Brücke. Mit einem Brückenfest wurde das neue Elmshorner Wahrzeichen offiziell eröffnet.

Grundsteinlegung für die Klappbrücke war am 4. März 2009. „Sie haben Ihren Zeitplan eingehalten und Ihren Kostenplan sogar unterschritten – das kann man wirklich nicht von vielen öffentlichen Bauprojekten in Deutschland sagen“, sagte Albig zu Bürgermeisterin Brigitte Fronzek. Das Land Schleswig-Holstein hat sich mit 8,9 Millionen Euro an den Baukosten von 14,4 Millionen Euro beteiligt.

Nach der offiziellen Freigabe der Brücke gab der Ministerpräsident den Startschuss für einen großen Schülerlauf. 2500 Mädchen und Jungen aus insgesamt 19 Schulen der Elmshorner Region waren die ersten, die die Brücke offiziell in Beschlag nehmen durften. Mit der schleswig-holsteinischen Bildungsministerin Waltraud Wende an der Spitze liefen die Schülerinnen und Schüler um 11 Uhr los. Beim landesweiten AOK-Laufwundertag kam es nicht auf Schnelligkeit, sondern auf die Ausdauer an. Je nach Kondition liefen die Mädchen und Jungen ohne Unterbrechung 15, 30 oder 60 Minuten.

Namensgeber für die Klappbrücke ist der legendäre Elmshorner Windjammerkapitän Jürgen Jürs (1881 – 1945), der zu Lebzeiten 66 Mal ohne Motorhilfe um Kap Horn segelte – auch mit der „Padua“, der „Passat“ und der „Pamir“ – die „Padua“ heißt heute „Krusenstern“ und ist ein russisches Segelschulschiff. Jürs’ Tochter Annelucie Behrens, Jahrgang 1922, enthüllte am Freitagvormittag eines der Namensschilder auf der Klappbrücke.

Nach Schätzungen der Planer sollen künftig täglich etwa 12.000 Fahrzeuge die Krückau über die neue Elmshorner Hafenspange queren. Bürgermeisterin Brigitte Fronzek erinnerte daran, dass die Stadt Elmshorn der Künstlerin Ruth Alice Kosnick zu danken habe. Sie hatte 1997 mit dem Vorschlag, eine ebenerdige Klappbrücke zu bauen, den „entscheidenden Impuls“ für eine bezahlbare Brücke gegeben – die ursprünglichen Planungen hatten eine über sechs Meter hohe Brücke mit Klappvorrichtung vorgesehen. „Eine solche Brücke hätte mindestens das Doppelte bis Dreifache gekostet und wäre bis heute nicht realisierbar gewesen“, sagte Brigitte Fronzek. Nach einem großen Fest mit Bier, Brause und Musik fuhr dann am Freitag gegen 23 Uhr das erste Fahrzeug über die Klappbrücke.