Nun ist also aus der Hochstraße, die alle Pinneberger nur als Hochbrücke bezeichnen, eine Hans-Hermann-Kath-Brücke geworden.

Passt ja auch in mehrfacher Hinsicht. Nicht nur, dass Kath die Brücke über Pinnau, Mühlenau und Bahntrasse 1969 eingeweiht hatte. Die Verkehrsverbindung, bei Autofahrern auch als schnellste Brückenpiste Pinnebergs beliebt, gibt von der Substanz her einiges von dem wieder, was Kritiker in den 1970er-Jahren dem am längsten tätigen Bürgermeister der Kreisstadt nachsagten.

Da war dann vom Verwaltungschef schon mal als "Beton-Kath" die Rede. Denn in Pinneberg wurden in der Ära Kath, wie man heute noch sehen kann, eben auch eine Reihe wenig erbaulicher Bauwerke auf den Weg gebracht, die wie die Hochbrücke vorwiegend aus Beton bestanden und bestehen. "Kalt wie Kath" war auch so ein Spruch, der die Atmosphäre Pinnebergs beschrieb, weil in der Stadt viele historische Bauten abgerissen wurden.

Dass nun ausgerechnet die Sozialdemokraten im Frühjahr die Initiative ergriffen, Kath mit dem Brückennamen zu würdigen, zeugt von einer gewissen Größe. Denn der parteilose, aber stramm konservative Bürgermeister war häufig mit der SPD-Fraktion über Kreuz, wenn es in der Ratsversammlung um kommunalpolitische Entscheidungen ging.

Ob der Name Hans-Hermann-Kath-Brücke sich durchsetzen wird, bleibt abzuwarten. Immerhin ist die Bezeichnung fast so lang wie die Brücke.