Waldtraud Wende, in der Landesregierung für Bildung verantwortlich, besuchte Pinneberg

Pinneberg. Wie Berufsschüler in Pinneberg lernen, darüber informierte sich am Mittwoch Waltraud Wende. Die Bildungsministerin kam in einen Klassenraum, der eigentlich ein Baucontainer ist. Seit fünf Jahren Alltag für die 3600 Kreisberufsschüler und die 140 Lehrkräfte am Fahlt. "Ich wundere mich immer wieder, mit welcher Belastung meine Kollegen seit Jahren super Arbeit leisten", sagte Schulleiter Peter Behre. Aber mit Beginn des Neubaus jetzt sei das Ende dieser Leidenszeit ja absehbar. Im Sommer 2015 soll die nagelneue Kreisberufsschule fertiggestellt sein, in die der Kreis Pinneberg rund 24 Millionen Euro investiert.

Dass der Kreis Pinneberg so viel Geld in Bildung steckt, fand lobende Worte der Ministerin. "Das kann man nicht genug würdigen", sagte sie und war beeindruckt von der idyllischen Lage der Schule am Wald und doch mitten in der Stadt und so nah zum Bahnhof gelegen. Da lerne es sich viel leichter, ist die Ministerin überzeugt. Wenn denn bald die modernen Räume fertig sind, hätten die Schüler optimale Bedingungen. "Das ist auch gut für den Kreis. Gute Bildungsmöglichkeiten werden immer mehr zur Standortfrage."

Über die Vorteile des dualen Ausbildungssystems - Theorie in der Berufsschule, Praxis in den Betrieben - informierte sich Ministerin Wende im Unterricht mit angehenden Automobilkaufleuten. "Die Schüler finden es gut, wenn sie das Gelernte in die Praxis umsetzen und die Erfahrungen aus der betrieblichen Praxis in der Schule vertiefen können", sagte die Ministerin. Wobei die Bandbreite groß zu sein scheint, wie die Firmen auf ihre Lehrlinge eingehen. Eine Auszubildende habe sich gewundert, als sie nach dem Konkurs ihres ersten Lehrbetriebs im neuen Unternehmen ganz anders wahrgenommen wurde. Dabei werde der Fachkräftemangel die Unternehmen ab 2019, wenn die Zahl der Schulabgänger deutlich sinken wird, dazu zwingen, sich intensiv um den betrieblichen Nachwuchs zu kümmern.