Vorschläge gemacht

24. August: "Viele Radfahrer haben den Tunnelblick"

Vorweg: Ich begrüße generell die derzeitigen unterschiedlichen Radfahrer-Aktionen der Polizei. Ich kann jedoch nicht so recht nachvollziehen, was in der vergangenen Woche am "Mühlenau-Tunnel" passierte: Dienstagnachmittag Einsatz von vier Beamten, die rigoros (fast) jeden Radfahrer mit Verwarngeld belegten; ein/zwei Tage später dann Aufklärungsarbeit.

Das ist nicht verhältnismäßig und hätte besser in umgekehrter Reihenfolge geschehen sollen. Wenn hier am Tunnel nachhaltig kontrolliert werden soll, dann bitte jetzt über mehrere Tage und mehrmals täglich zu unterschiedlichen Zeiten, um die gesamte Bandbreite an Radfahrern zu erfassen. Eine intensive Aufklärung wäre meines Erachtens ausreichend; Verwarngelder erzeugen nur Frust und inneren Widerstand.

Zur Schilder-Situation am Tunnel: Tatsächlich gibt es drei Fußgänger-Schilder, welche ich, zugegebenermaßen, noch NIE bewusst wahrgenommen hatte. Und vermutlich ergeht es fast allen Tunnelbenutzern so. Vorschläge zur Änderung: die vorhandenen Schilder austauschen (größer) und anders positionieren, wo sie eindeutig erkennbar sind; die Holzbalken jeweils am Anfang der Abgänge installieren; beiderseits vor dem Tunneleingang zwei große Schilder anbringen "Radfahrer absteigen!!!" (oder etwas höflicher mit "bitte"), gegebenenfalls mit Hinweis auf §.... StVO; auf der Quellentalseite einen "Vorrang"-Zebrastreifen einrichten, um Radfahrern (und Fußgängern) eine etwas weniger gefährliche Straßenquerung zu ermöglichen, um gleich auf der "richtigen" Straßenseite der Osterholder Allee fahren zu können. Es ist leider, leider immer wieder zu beobachten, dass selbst die Fahrbahn-Verengung auf der Mühlenaubrücke sowie auch die "Achtung Gegenverkehr"-Schilder sowie die "30" für die meisten Pkw-Fahrer (auch Lkw) keine Hinderung sind, diese Stelle mit mehr als 30 km/h zu passieren.

Rainer Hinze

Einsicht gezeigt

Es ist gut, dass Sie dieses Nadelöhr am Pinneberger Bahnhof in Augenschein nehmen. Ich fahr dort selber sehr oft mit meinem Fahrrad lang, weil dort auch einer der wenigen Punkte ist, wo man die Bahnstrecke überqueren kann, um zum Beispiel von Thesdorf in die Innenstadt zu gelangen. Zugegebenerweise bin ich dort auch immer durchgeradelt, bis mich ein Polizeibeamter sehr höflich darauf hingewiesen hat, dass dies dort gerade für ältere Mitbürger sehr gefährlich ist.

Er hatte durchaus recht, schwer einsehbar und durch das Gefälle auf Bahnhofsseite ist nur bei wirklich intakten Rädern ein kurzer Bremsweg gewährleistet. Und letzten Endes, selbst wenn man darauf pocht, vorsichtig zu fahren, jahrzehntelang vielleicht unfallfrei, es ist dort ganz einfach verboten, durchzuradeln. Selbst wenn ich selber davon überzeugt bin, umsichtig und tadellos zu fahren, überfahre ich keine rote Ampel. Ich jedenfalls steige jetzt immer brav ab und schiebe mein Rad durch das Nadelöhr.

Andreas Seinsch

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