Die kooperative Rettungsleitstelle in Elmshorn, die erhebliche Baumängel aufweist, wird jetzt vom Kreis Pinneberg überplant.

Kreis Pinneberg. Der Hauptausschuss des Kreistages beschloss, 133.000 Euro für Planungskosten bereitzustellen. Ein Gutachten, das bis zum Frühjahr 2014 vorliegen soll, soll klären, ob das vorhandene Gebäude an der Agnes-Karll-Straße noch saniert werden kann oder dort oder an anderer Stelle neu gebaut werden muss. Ein Neubau könnte den Kreis zwischen 13 und 18 Millionen Euro kosten, schätzt die Verwaltung.

Erst seit Ende Mai ist der Kreis Eigentümer der Leitstelle, in der Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst ihre Einsätze für mehrere Landkreise koordinieren. Den Bau hatte ein Investor für den Kreis nahe des Klinikums Elmshorn realisiert und an diesen weiterverpachtet. Zunächst wurde er von den Mitarbeitern des Katastrophenschutzes und des Rettungsdienstes genutzt. 2010 zog die Polizei in einen Anbau dieser Feuerwehrleitstelle. Sehr bald traten erhebliche Mängel bei der Lüftungsanlage und beim Brandschutz zu Tage, die der neue Eigentümer aus Hamburg trotz mehrfacher Aufforderung des Kreises nicht abstellte. So musste der Kreis die Lüftungsanlage auf eigene Kosten für eine halbe Million Euro erneuern und kürzte gleichzeitig die Pachtzahlung. Anfang 2013 drohte der Investor Pleite zu gehen, für den der Kreis vertraglich hätte bürgen müssen. So einigten sich beide Seiten auf einen Aufhebungsvertrag, der den Kreis zum 31. Mai für fünf Millionen Euro zum Eigentümer des Gebäudes machte.

Wie die Durchsicht der Bauunterlagen jetzt ergab, die der Investor sehr lückenhaft vorlegte, sind die Baumängel noch größer als erwartet. Kurzfristig soll jetzt im September eine Stahlkonstruktion in die Leitstelle eingebaut werden, um für mehr Standfestigkeit zu sorgen. Zudem ist ein umfassendes Brandschutz-Gutachten nötig, um alle Mängel aufzulisten. Die Politiker sind sich einig, dass sich die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter so schnell wie möglich verbessern müssen.