Discounter nimmt nach enormer Unterstützung durch Kunden Platzverweis zurück

Schenefeld . Richtig fassen, kann es Hinz&Kunzt-Verkäufer Jan nicht. Was sich in den vergangenen Tagen abspielte, hat ihn tief berührt, ihn ein Stück weit auch verändert. "Ich habe nicht gedacht, dass es so viele hilfsbereite Leute gibt. Ich habe mehr Vertrauen in die Menschen gewonnen", so der 63-Jährige.

Der Grund für sein Glück: Nachdem der Aldi-Konzern ihm am Donnerstag aufgrund einer Beschwerde einen Platzverweis für den Schenefelder Aldimarkt an Friedrich-Ebert-Allee erteilt hatte, wo er seit drei Jahren das Hamburger Straßenmagazin verkauft, brach eine Welle der Unterstützung los.

Zahlreiche Kunden setzen sich für ihn ein, Unterschriften wurden gesammelt, zahlreiche E-Mails geschrieben. Der Protest war so groß, dass ein Verkäufer bereits am späten Freitagnachmittag Jan an seinen Stammplatz zurückholte. Am Montag gab Aldi-Bezirksleiter Thomas Peters auf Abendblatt-Nachfrage ganz offiziell Entwarnung: "Die Entscheidung ist in der Zentrale überdacht worden." Peters verspricht, dass sich daran auch nichts mehr ändern werde.

Das beruhigt auch Silke Pastoors. Die Schenefelderin kam am Montag wie viele zum Aldi-Markt, um sich für Jan einzusetzen. "Ohne ihn würde hier etwas fehlen", sagt sie. Jan wiederum ist sich sicher: "Das Mitgefühl der Leute werde ich niemals vergessen."