Auch die Deutsch-Rocker von Torfrock spielten beim Tower-Festival in Heist

Heist . "Raddadazong, raddadazong, weg is' der Balkon! Dong!" - "Wir saufen den Met, bis keiner mehr steht, unser Häuptling heißt Rote Locke, wir verbrauchen viel Fraun und tun Leute beklaun und haun uns reichlich auf die Glocke": Wer kennt sie nicht, die Texte der deutschen Kultband Torfrock. Am Sonnabend stand die Deutschrock-Band in Heist auf der Bühne: beim vierten Tower-Festival auf dem Flugplatz Uetersen/Heist. Rund 3000 Frauen und Männer im Alter von 18 bis etwa 65 Jahren kamen zum Open-Air-Festival - die meisten aus dem Kreis Pinneberg, aber auch aus der Metropolregion Hamburg.

Torfrock war neben Bon Scott, den Toten Ärzten und Extrabreit die Hauptattraktion auf dem vierten Tower-Festival. Mitorganisator Frank "Bartschi" Bartsch, 46, zeigte sich hochzufrieden: "Das Wetter ist wirklich top, die Leute sind entspannt und gebannt, und wir haben mit insgesamt sechs Bands ein tolles Programm auf die Beine gestellt", sagte der Heister.

Das Festival startete um 17 Uhr mit Sellfish, einer Rock- und Coverband aus Holm. Dann gingen die "Rock-Opas" von Torfrock auf die Bühne. Um 19.45 Uhr folgten Die Toten Ärzte, eine Band, die Songs der Toten Hosen und der Ärzte im Programm hat. Ab 21 Uhr spielten die Deutsch-Rock-Ikonen von Extrabreit - "Flieger, grüß mir die Sonne" - auf. Um 22.15 Uhr gab dann Bon Scott, eine nach dem verstorbenen AC/DC-Sänger benannte Gruppe die größten Hits der australischen Formation zum Besten. Den Abschluss um Mitternacht bereitete die Uetersener Band Bla Bla Magazines.

Auffällig viele Torfrock-Fans waren am Sonnabend nach Heist gekommen. So ließ es sich auch Barbara Müller, 62, aus Moorrege nicht nehmen, lautstark bei den Songs ihrer Lieblingsband mitzusingen. Barbara Müller besucht auch jedes Jahr die "Bagaluten-Wiehnacht" mit Torfrock in der Alsterdorfer Sporthalle in Hamburg. "Torfrock ist Kult", analysierte sie, "die Texte kennt man auswendig. Zur 'Bagaluten-Wiehnacht' muss man sich dann auch noch ein Schwert und ein Fell umbinden und Hörner aufsetzen."

Auch Rüdiger König aus Ellerbek war hochzufrieden mit dem Festival: "Ich bin AC/DC-Fan und wegen Bon Scott hier", sagte der 52-Jährige. Jan Husmann, 32, aus Uetersen glühte vor dem Eingang schon mal vor und freute sich auf sein drittes Tower-Festival. Mitorganisator "Bartschi" erinnerte derweil daran, dass Heist schon ein Lied hat: "Heist heißt Heist, weil Heist Heist heißt". Geschrieben hatte es die Formation Wohnraumhelden nach dem ersten Tower-Festival.