19-Jähriger absolviert Freiwilligendienst in Afrika und soll dort Menschen unter anderem über Aids informieren

Rellingen. Von Rellingen nach Mukono: Ivo Wullenweber hat seine Heimatgemeinde im Kreis Pinneberg gegen eine Kleinstadt in Uganda getauscht. Im Rahmen des Freiwilligenprogramms "Weltwärts" verbringt der 19-Jährige einen zehnmonatigen Hilfseinsatz in Afrika. Vor kurzem ist er von Düsseldorf aus mit dem Flieger in seine neue Heimat auf Zeit gestartet.

Bereits in seinem bisherigen Leben ist Wullenweber viel herumgekommen. Aufgewachsen ist er in Hamburg, wo er auch 2012 sein Abitur ablegte. Ein Jahr zuvor zog er mit seinen Eltern nach Rellingen. Während seiner Schulzeit verbrachte der Teenager ein Auslands-Schuljahr in Finnland. "Dabei ist bei mit die Idee gereift, dass ich auch nach der Schulzeit weitere Länder und Kulturen kennen lernen möchte", sagt Wullenweber. Den Auftakt macht nun der Aufenthalt in Mukono/Uganda. Die Stadt liegt in der Zentralregion des Landes, etwa 15 Kilometer östlich der Hauptstadt Kampala, wenige Kilometer nördlich des Victoriasees und hat 53.608 Einwohner.

Viele von ihnen leben in ärmlichen Verhältnissen. Ivo Wullenweber soll dabei helfen, die Situation vor Ort zu verbessern. Er wird die nächsten zehn Monate in einer Rotz-Kreuz-Station mitarbeiten. "Ich leiste Erste Hilfe und lehre", sagt der Schleswig-Holsteiner.

Wullenweber ist Mitglied des Jugendrotkreuz, er hat in Deutschland Erste-Hilfe-Kurse absolviert und sich in mehreren Seminaren auf seine neue Aufgabe vorbereitet. So soll er in Afrika die Bevölkerung auch über Gesundheit, Hygiene und Vermeidung von Sexualkrankheiten wie etwa Aids aufklären. "Zu meinen Aufgaben gehört es auch, durch den Ort zu gehen und an die Menschen Kondome zu verteilen", sagt Wullenweber.

In den Seminaren hat der junge Mann gelernt, wie er sich gegenüber der örtlichen Bevölkerung verhalten, welche Sitten und Gebräuche er respektieren soll und muss. "Wir sind auch umfassend über die persönliche Sicherheit aufgeklärt worden." Die Gegend des Landes, in der sich der Rellinger aufhält, gilt als sicher. "Der Süden und Osten Ugandas gilt als sehr ruhig. Gefährlich wird es im Norden, aber dort dürfen wir gar nicht hin."

Gefahren drohen dem 19-Jährigen allerdings von anderer Seite. So gibt es in Uganda nicht nur viele giftige Schlangen, auch das Risiko einer Malaria-Erkrankung ist sehr groß. "Wir sind angewiesen, trotz des schwülen Klimas lange Kleidung zu wählen, stets Mückenschutzmittel aufzutragen und Moskitonetze zu nutzen." Um sich vor Krankheiten zu schützen, musste sich der Rellinger acht Impfungen unterziehen, darunter Gelbfieber, Tollwut, Typhus, Cholera, Meningokokken, Diphterie, Tetanus sowie Hepatitis A und B. "Für den Notfall haben wir eine Ration Antibiotika immer dabei." Seine Freizeit während der kommenden zehn Monate will er dafür nutzen, sich mit dem Land und auch mit der humanitären Situation vor Ort zu befassen. So wünscht er sich, ein Flüchtlingslager an der Grenze zum Kongo besuchen zu können, um auch dort für kurze Zeit seine Hilfe anzubieten.

"Weltwärts", das den Aufenthalt des Rellingers in Uganda organisiert und betreut, ist ein vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ins Leben gerufenes Freiwilligenprogramm. Seit 2007 nehmen jedes Jahr Tausende Jugendliche an dem Projekt teil und sammeln Erfahrungen bei der Mitarbeit in sozialen Projekten im Ausland. Ivo Wullenweber musste sich bei den Organisatoren bewerben und ein Auswahlverfahren durchlaufen.

Der Aufwand hat sich gelohnt, denn der Staat gewährt ihm während seines Aufenthalts nicht nur ein monatliches Taschengeld in Höhe von 100 Euro, sondern trägt auch 75 Prozent der Kosten. Die übrigen 25 Prozent muss Wullenweber über Sponsoren selbst finanzieren, noch sucht er einige wenige Finanziers. Eine Kontaktaufnahme ist über seine E-Mail-Adresse möglich.

ivo.wullenweber@hotmail.de