Ex-Torwart Rudi Kargus hat sich seit 15 Jahren der Malerei verschrieben. Nun stellt er in Quickborn aus.

Quickborn. Heimspiel für die Torwart-Legende. Rudolf "Rudi" Kargus, 60, der in den 1970er- und 1980er-Jahren einer der besten Bundesliga-Torhüter war und sich seit 15 Jahren der Malerei verschrieben hat, stellt erstmals seine Bilder in seiner Wahlheimatstadt Quickborn aus. Drei seiner farbenfrohen Ölbilder sind im Büro des Bürgermeisters aufgehängt. Wer mag, kann sich die Werke nach Absprache mit der Verwaltung während der Öffnungszeiten des Rathauses ansehen.

Diese ungewöhnliche Kunstausstellung im Rathaus hat der Quickborner Galerist Edwin Zaft vom Offenen Atelier organisiert, um Quickborner Künstler bekannter in der Eulenstadt zu machen. Rudi Kargus ist der vierte Künstler in dieser Reihe, aber sicherlich der prominenteste. Dabei spricht der Künstler ungern über seine expressive Kunst. "Das raubt meinen Bildern ihr Geheimnis." Aber seine Werke schafften eine emotionale Verbindung zu seinem "Vorleben", wie er seine 20jährige Zeit als Fußball-Profi nennt. "Da stand ich sehr in der Öffentlichkeit und unter Beobachtung", erinnert sich Kargus. "Das war nicht immer die reine Freude. Damit hatte ich auch meine Probleme", gibt Kargus zu, der natürlich auch bei der 50-Jahre-Bundesliga-Gala nicht fehlen durfte, zu der ihn der DFB jüngst nach Berlin eingeladen hatte. Schließlich hält er immer noch den Rekord, die meisten Strafstöße pariert zu haben. "Aber wichtiger als die 23 gehaltenen Elfmeter sind mir die 408 Bundesligaspiele", sagt Kargus, der zehn Jahre lang für den Hamburger SV spielte.

Während seiner Zeit als Fußball-Profi kam er nicht zum Malen. "Da hatte ich nur Fußball und das nächste Spiel im Kopf. Ich habe nicht mal ein Buch gelesen." Nach der aktiven Zeit habe er dann diese neue Leidenschaft für die Malerei bei sich entdeckt und gepflegt. Auch wenn es anfangs schwer gewesen sei, sich als Ex-Fußballer in der Kunstszene zu etablieren. Aber mit Unterstützung eines Kunstdozenten, bei dem er studierte und der sein Mentor wurde, gewann er die nötige innere Sicherheit. "Das war ein Glücksfall und gab mir die entscheidende Wendung", sagt Kargus. "Die Aufmerksamkeit, die meine Bilder erfahren, hat sich verändert." Dies zeige ihm, dass immer mehr Menschen die Qualität seiner Kunst für gut befinden und ernst nehmen, mehr den Maler als den malenden Ex-Fußballer in ihm sehen. Davon konnten sich vor zwei Jahren auch die Besucher in der Pinneberger Landdrostei ein Bild machen, wo Kargus erstmals seine Kunst im Kreis Pinneberg öffentlich zeigte.

Wer sich Kargus' Bilder im Quickborner Rathaus ansehen möchte, wende sich an das Bürgerbüro im Foyer oder schreibe eine Mail an: info@quickborn.de.