Die Linke hat das Familienfest vom vergangenen Wochenende in der Appener Marseille-Kaserne scharf kritisiert.

Pinneberg/Appen. Das 25-jährige Bestehen der Unteroffizierschule der Luftwaffe sei kein Grund zum Feiern, so Linken-Sprecher Klaus-Dieter Brügmann: "Ein Familienfest, das insbesondere Kinder an Krieg und Waffen als normale Freizeitbeschäftigung heranführt, ist gefährlich. Kriegsgeräte sind kein Spielzeug. Sie wurden gebaut, um Menschen zu töten. Kinder müssen lernen, Kriege und Gewalt zu verhindern, nicht, dass Militär-Flugzeuge 'cool' sind."

Die Unteroffizierschule sei Teil der Ausbildung von Berufssoldaten. Sie habe sich wie eine normale Schule an einem Tag der offenen Tür vorgestellt. Zwar beginne auch innerhalb der Bundeswehr nach und nach eine Auseinandersetzung mit den negativen Folgen von Kriegseinsätzen, so Brügmann, jedoch würden interessierte, potenzielle Schüler und andere Gäste bei solchen Info-Veranstaltungen nicht über die Gefahren des Soldatentums aufgeklärt.

Zudem sei es unerträglich, dass der deutsche Jagdflieger Hans-Joachim Marseille Namensgeber für die Kaserne sei. Marseille habe sich 1938 freiwillig zur Luftwaffe gemeldet, sei im Zweiten Weltkrieg ein vielfach ausgezeichneter Flieger für Nazi-Deutschland gewesen. Die Bundeswehr habe eine besondere Verantwortung, kritisch mit der militärischen Vergangenheit Deutschlands umzugehen. Eine Ehrung von Mitgliedern des nationalsozialistischen Militärs für deren Einsatz für das NS-Regime sei damit unvereinbar.