Mehrere Tausend Besucher kamen zum Tag der offenen Kaserne nach Appen.

Appen . Wenn sich der Appener "Bauernadler" dröhnend in die Lüfte schwingt, verschlägt es auch dem zweithöchsten Luftwaffensoldaten Deutschlands kurzzeitig die Sprache. Generalleutnant Dieter Naskrent, stellvertretender Inspekteur der Luftwaffe, unterbrach seine Rede, als die DO 28 der in der Appener Kaserne ansässigen Reservisten-Kameradschaft Flugdienst - ausnahmsweise im Tiefflug - über die Köpfe der Festgemeinde hinweg flog. Wie überhaupt der Fliegerhorst Appen, wie viele ältere Menschen aus der Region die Marseille-Kaserne weiterhin nennen, seinem Namen einmal wieder Ehre machte: So viel fliegendes Gerät am Boden und in der Luft hatte der einzige Bundeswehr-Standort im Kreis Pinneberg (außer Helgoland) seit Langem nicht mehr erlebt. Und so viel Besuch hatte Oberst Klaus-Christian Kuhle als Kommandeur der Unteroffizierschule der Luftwaffe (USLw) und Hausherr seit Langem nicht begrüßen dürfen. Mehrere Tausend Besucher waren zum Tag der offenen Kaserne anlässlich des 25. Geburtstages der USLw in Appen "eingeflogen".

Erst erwarteten zahlreiche Schau- und Mitmachaktivitäten die Geburtstagsgäste, dann war am Abend der große Schwof beim Hallenfest mit Livemusik in einem der alten Flugzeughangars angesagt. Vor diesen Hangars war eine umfangreiche Technikschau aufgebaut. Die Palette reichte vom Patrouillen-Fahrzeug Dingo, wie es zum Beispiel in Afghanistan im Einsatz ist, bis zum gewaltigen Transportflieger Transall, dem mit Abstand das größte Publikumsinteresse galt.

Das Flugzeug des Lufttransportgeschwaders 63 mit der Biene ("Brummel") als Wappen war die ganze Zeit über dicht umlagert von Interessierten, die sogar selbst ins Cockpit klettern durften. Das hätte Katharina Köhn, 26, aus Uetersen auch gerne getan. Das bauschige Kleid der Rosenkönigin nebst Schärpe jedoch war alles andere als der richtige Fliegerdress. "Flugzeuge und Hubschrauber finde ich total spannend", sagte die Rosenkönigin.

Unter den zahlreichen Besuchern waren außer vielen ehemaligen Luftwaffensoldaten auch Lehrgangsteilnehmer und Stammsoldaten der jetzigen USLw, von denen die meisten ihren Familien ihre "Firma" zeigten Der stellvertretende Inspekteur der Luftwaffe gratulierte den Mitarbeitern der Schule: "Herzlichen Glückwunsch zur stolzen Leistung." Auch bedankte sich General Naskrent bei den offiziellen Vertretern des Kreises, der Städte und Gemeinden rund um die USLw für das gute Verhältnis, das zwischen Bundeswehr und Bevölkerung herrsche. Um fit für die Zukunft zu sein, so der Generalleutnant, brauche es auch ein positives Umfeld, wie es der Schule in Appen von den Kommunen in der Umgebung geboten werde.