Tornesch klinkt sich aus Bürgerinfo für Städte-“Hochzeit“ aus. Rosenstadt plant dagegen Großveranstaltung

Uetersen/Tornesch. Uetersen wird den Städtefusionsprozess zwischen der Rosenstadt und Tornesch aller Voraussicht nach künftig im Alleingang begleiten.

Die Stadt Tornesch will sich laut einem Protokoll der Arbeitsgruppe Fusion von Anfang August nicht weiter an Veranstaltungen zur Bürgerinformation beteiligen. Die Stadt Uetersen dagegen plant eine moderierte Veranstaltung für die Bürger beider Städte, bevor diese am 22. September im Bürgerentscheid ein Votum für oder gegen eine Städtefusion abgeben werden. An der moderierten Veranstaltung sollen Vertreter aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft teilnehmen und mit Bürgern über die offenen Fragen bei einer Fusion debattieren.

Uetersen will für diese Veranstaltung auch Vertreter der Stadt als Gesprächspartner gewinnen. Angepeilt wird von Seiten der Stadtverwaltung ein Termin Anfang September in der Tornescher Klaus-Groth-Schule. Ob und - wenn ja - wann die Veranstaltung stattfinden wird, damit beschäftigt sich der Uetersener Hauptausschuss am Dienstagabend, 13. August, von 19 Uhr an im Rathaus der Rosenstadt, Wassermühlenstraße 7.

Die Ergebnisse des Online-Dialogs mit Bürgern zur Städtefusion zwischen Uetersen und Tornesch liegen derweil vor. Die von der Beratungsfirma Rambøll betreute Onlineseite zum Bürgerdialog habe, so Rambøll, deutlich gemacht, dass die Bürger vor allem drei zentrale Fragen nach wie vor beschäftigten. Zum einen, welchen Namen die bei einer Fusion entstehende neue Stadt erhalten solle. Hier kursierten in der Vergangenheit bereits mehrere Vorschläge, wie etwa Uetersen-Tornesch, Rosenstadt oder Westerstedt.

Die zweite Frage, die die Bürger insbesondere beschäftigt, ist die Frage, ob Torneschs Bürger bei einer Fusion am Ende draufzahlen würden. Diese Befürchtung wurde während des Kommunalwahlkampfes wiederholt geäußert. So auch von der Tornescher SPD, die seit der Kommunalwahl die absolute Mehrheit im Tornescher Rat innehat.

Die dritte zentrale Frage betreffe, so Rambøll, die Steuern der neuen Stadt. Da Uetersen und Tornesch unterschiedliche Steuersätze haben, sei derzeit unklar, ob die zu entrichtenden Steuern für einen Teil der Bevölkerung angehoben oder aber für einen Teil der Bevölkerung sinken werden.

Das Beratungsunternehmen Rambøll schlägt für das weitere Vorgehen neben einer moderierten Informationsveranstaltung vor, die Öffentlichkeitsarbeit auszubauen, indem ein Informationspapier an alle Haushalte verteilt werden soll, das vor allem über die im Internet bereit liegenden Informationen und Fakten zum Städtefusionsprozess informiert.

Dieses Flugblatt sollte sowohl in Uetersen als auch in Tornesch an alle Haushalte möglichst vor der öffentlichen Veranstaltung verteilt werden, damit sich alle Bürger bis zum Bürgerentscheid über das Für und Wider einer Fusion der beiden Städte informieren können.