Ein Gutachten, das Werkleiter Fred Freyermuth in Auftrag gegeben und an die Stadtvertreter weitergeleitet hat, sieht nach dessen Angaben keine Probleme mit dem Forderungsmanagement der Barmstedter Stadtwerke.

Barmstedt. Diese haben, wie berichtet, seit November ein Inkassobüro mit der Eintreibung von offenen Forderungen säumiger Schuldner beauftragt, das die Ehefrau des Werkleiters führt. Von dem Vorwurf der Vetternwirtschaft, wie ihn Hans-Jürgen Schack, Vorsitzender des Vereins Haus und Grund in Barmstedt, erhoben hat, könne keine Rede sein, so Freyermuth. Das zehnseitige Gutachten eines Itzehoer Wirtschaftsprüfers komme zum Ergebnis, dass die Stadtwerke richtig handelten, wenn sie zahlungsunwillige Kunden von einem externen Büro mahnen ließen. Auf diese Weise hätte sich die Erfolgsquote verfünffacht, so Freyermuth. Aus 74 Fällen seien seit November 54.800 Euro eingegangen. Dem stünden nur Kosten von 740 Euro gegenüber. Eine Ausschreibung dieser Dienstleistung sei "nicht praktikabel" gewesen, da die Erfolgsquote nicht vorher bestimmbar gewesen sei. Ein Betroffener sollte zusätzlich zu seiner bezahlten Strom- und Gasrechnung 300 Euro an das Inkassobüro zahlen. FWB-Fraktionschef Michael Schönfelder stützt die Sichtweise Freyermuths: "Das ist alles korrekt gelaufen. Der Werkausschuss hat dies so im November beschlossen."