Stichtag 1. August - eigentlich müssten die Lichter in der insolventen Betriebsstätte der Lebenshilfe Schenefeld heute ausgehen.

Schenefeld . Denn obwohl die Frist abgelaufen ist, konnte keine Nachfolgelösung für das insolvente Lebenshilfewerk für Behinderte in Schenefeld gefunden werden. Trotzdem geht der Betrieb weiter, die 60 Behinderten werden weiter betreut.

Möglich macht das zum einen der eingesetzte Insolvenzverwalter Tjark Thies, der jetzt die Betriebszeit um einen weiteren Monat verlängerte. Zum anderen spielt die Pinneberger Kreisverwaltung mit, die die Finanzierung der Betreuung durch neue Einzelvereinbarungen mit den Betroffenen aufrechterhält. Die Eltern und Betreuer der Betroffenen wehren sich mithilfe eines Anwalts gegen die bereits gekündigten Leistungsvereinbarungen, die die Finanzierung der Betreuungsplätze sichert. Während der Betrieb noch einen Monat weitergeht, arbeiten die Vorstandsmitglieder des Lebenshilfevereins mit Hochdruck daran, das Ruder noch einmal herumzureißen. Nach geplatzten Allianzversuchen mit der Lebenshilfe Pinneberg und den Elbewerkstätten wurde erst vor kurzem ein neuer Partner gefunden.

Das Problem: Der geplante Werkstattverbund mit der Diakonie in Glückstadt kostet Zeit, mindestens neun Monate. Doch die zuständige Aufsichtsbehörde, der Kreis Pinneberg, verlangt eine schnelle Übergangslösung in Form einer sonstige Beschäftigungsstätte. Deren Gründung kostet Geld. Das versucht der Lebenshilfeverein derzeit aufzutreiben. Das nötige Gründungskapital von 25.000 Euro wurde durch eine anonyme Einzelspende gesichert. Es fehlen noch weitere Geldgeber, die das Risiko mittragen.