Die Hitze hat Deutschland fest im Griff. Das Hamburger Abendblatt hat im Kreis Pinneberg nach Erfrischungen gesucht.

Drückende Hitze. Über der Straße flimmert die Luft und lange Hosen sind dieser Tage eine echte Zumutung. Der Sommerhitze hat den Kreis Pinneberg fest im Griff. Um die heißen Tage erträglicher zu gestalten, suchen viele Menschen Abkühlung in Freibädern und Baggerseen. Das Hamburger Abendblatt hat für Sie mit dem Thermometer nach Orten gesucht, an denen man sich abkühlen kann, ohne sich dicht an dicht mit anderen Badegästen drängeln zu müssen.

Fernab von jeglichem Gewässer, im Schenefelder Stadtzentrum, genauer im Elektronikmarkt Medi Maxx herrschen frische 23 Grad Celsius. Ursache dafür: Die Ventilatoren, die dort zum Kauf bereit stehen. Der künstliche Wind streicht über die Haut, kühlt und erfrischt. Ein wahrer Genuss an heißen Sommertagen. Peter Kreuzer, 69, kühlt sich dort zum ersten Mal ab. Den Hamburger verschlägt es sonst eher ins Freibad oder ans Meer. "Ich gehe gern in der Ostsee baden", sagt Kreuzer. "Die Ventilatoren sind aber auch eine schöne Abkühlung."

Eine Etage tiefer im Schenefelder Stadtzentrum. Rewe-Markt, Abteilung für Molkereiprodukte. "Hier spaziere ich manchmal durch, nur um mich abzukühlen", sagt Marktleiter Dirk Juhls, 49. Kein Wunder. Bei 19 Grad Celsius bleiben nicht nur Milch und Yoghurt frisch sondern auch der Marktleiter. Die Temperatur ist angenehm, besonders direkt an den Regalen. Hier ist es konstant schön kalt. "Um sich zu erfrischen, ist das hier die beste Ecke im Markt", sagt Juhls. "Ins Tiefkühlhaus gehe ich lieber nicht. Da haben wir 18 Grad Minus." Das sei dann doch etwas zu kalt. Zwischen Butter und Milch lässt es sich da schon besser aushalten.

Reinhard Sattler hat einen Vorteil gegenüber anderen Berufstätigen im nicht klimatisierten Büro: Er arbeitet draußen. Trotz 31 Grad Außentemperatur kann er es gut im Freien aushalten. "Der Wind ist echt angenehm", sagt der 33 Jahre alte Mitarbeiter der Holmer Baumschule Cordes. "Trotzdem kann eine Erfrischung zwischendurch nicht schaden." Die holt sich Sattler unter den Sprengern der Baumschule. "Das Wasser für die Anlage kommt direkt aus dem Brunnen und ist deshalb richtig schön kalt." Stimmt. Die Tropfen des herrlich kalten Wassers lassen einen zwar kurz zusammenzucken, aber in der sengenden Hitze ist das kühle Nass erfrischender als jeder Badesee. Allerdings werden die Sprenger erst abends eingeschaltet, damit die Pflanzen nicht tagsüber in der Sonne verbrennen. Und das verschlage es ihn auch oft an die Elbe, sagt Sattler.

An der Elbe, genauer am Haseldorfer Hafen ist es sehr ruhig. Und auch sehr heiß. 33 Grad Lufttemperatur. Also Schuhe ausziehen und die Füße baden. 23 Grad Celsius hat das Wasser in Ufernähe, doch die zehn Grad Temperatur-Unterschied fühlen sich an wie 20. Kleine Wellen schwappen ans Ufer, winzige Fische tummeln sich im Wasser und ein einzelner Segler verlässt den Hafen. Das kühle Nass spült angenehm um die Waden und auch wenn das Wasser eher braun ist als azurblau, lädt es doch dazu ein, eine Runde zu schwimmen. Dieser Ort ist Abkühlung und Erholung zugleich, vor allem wochentags. Denn am Wochenende tummeln sich Segler und Motorboote im Hafenbecken, da bleibt kein Platz für Schwimmer.

Von der Marsch in die Geest. Im Eiscafé Kachelöfchen im Nachbarort Heist arbeitet Sabine Heintzsch. Hinter der Theke sind es 27 Grad Celsius und das trotz Kühlung. "Es ist erfrischend, wenn ich das Eis nachfüllen muss, dann gehe ich ins Kühlhaus", sagt die 47-Jährige. "Da ist es richtig schön kalt. An der Theke merke ich davon leider nur sehr wenig." Die Kühlung halte in erster Linie das Eis kalt. Heintzsch bleibt immerhin noch das Eis als Erfrischung.

Im Pinneberger Rosengarten brennt die Sonne vom Himmel. Bei 31 Grad Lufttemperatur sehen die Springbrunnen einladend aus. Hellmut Wegerhoff geht gern im Stadtwald spazieren, um sich ein wenig abzukühlen. Heute lässt der 66 Jahre alte Kummerfelder im Springbrunnen die Beine baumeln. Das Wasser hat erfrischende 22 Grad Celsius. Genau das Richtige bei der Hitze. Die Spritzer von der Fontäne in der Mitte des Brunnens bilden das i-Tüpfelchen. "Das Wasser ist sehr schön. Ich bleibe hier noch ein wenig sitzen", sagt Hellmut Wegerhoff.