Sie müssen sich bepöbeln lassen. Manchmal werden die erwischten Parksünder sogar handgreiflich oder verfolgen die Mitarbeiter des Schenefelder Ordnungsamtes.

Schenefeld. Denen reicht es jetzt, die Stadtverwaltung geht in die Offensive. Denn die Aggressivität gegenüber den städtischen Knöllchenverteilern nimmt in Schenefeld zu, wie Fachbereichsleiter Axel Hedergott feststellen muss. "Das macht uns wirklich Angst. Ob junge oder alte Menschen, die Autofahrer sind nicht bereit anzuerkennen, dass sie etwas falsch gemacht haben", berichtet Hedergott. Deshalb ist es seiner Chefin, Bürgermeisterin Christiane Küchenhof, wichtig, einmal unmissverständlich klarzustellen: "Wir liegen nicht auf der Lauer. Im Gegenteil wir sind großzügig. Wenn wir einen Autofahrer noch antreffen, wird er nur verwarnt." Wer sich nicht an die Verkehrsregeln halte, müsse mit einem Verwarngeld rechnen, egal um wen es sich handle oder welche Gründe er vorbringe.

Allein im ersten Quartal wurden knapp 1000 Verstöße festgestellt, davon waren 434 Verwarnungen und 153 Bußgeldbescheide. In 69 Fällen musste ein Vollstreckungsbeamter los, um die Parksünder zum Bezahlen des Knöllchens zu zwingen. 20 Mal ließen es die Autofahrer soweit kommen, dass die Polizei anrückte und mit Haft drohte. Seit 2010 schickt die Stadt die Knöllchen-Verteiler im eigenen Auftrag los. Im vergangenen Jahr wurden 3261 Verstöße gezählt, die 74.000 Euro einbrachten, im Rekordjahr 2011 waren es sogar 121.000 Euro.