29.840 Menschen im Kreis Pinneberg verdienen weniger als 8,50 Euro pro Stunde.

Kreis Pinneberg. Das hat eine Studie des Pestel-Instituts in Hannover ergeben. Die Wissenschaftler haben in dieser auch die Effekte eines möglichen gesetzlichen Mindestlohns auf die heimische Wirtschaft untersucht: "Die Kaufkraft im Kreis Pinneberg würde um 49,3 Millionen Euro pro Jahr steigen, wenn jeder Beschäftigte mindestens 8,50 Euro pro Stunde verdient", sagt Matthias Günther vom Pestel-Institut. Er erwartet, dass das Plus an Kaufkraft nahezu eins zu eins in den Konsum gehen würde.

Für die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), die die Studie in Auftrag gegeben hatten, sind die Ergebnisse ein klares Argument, einen gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro einzuführen. "Wer den ganzen Tag arbeitet, muss vom Verdienst leben können. Das klappt aber nicht bei Dumpinglöhnen, also weniger als 8,50 Euro pro Stunde", sagt der Geschäftsführer des ver.di-Bezirks Pinneberg-Steinburg, Ralf Schwittay. Wer wenig verdient, könne am Leben nicht richtig teilnehmen. Das fange beim Bus- und Bahnticket an. Für Ausflüge reiche das Geld oft nicht, genauso wenig wie fürs Kino oder Schwimmbad. Ein Niedriglohn bedeute "eine Lebensqualität dritter Klasse".