Eine tiefgründige Rückschau von Bernd-Olaf Struppek

Kaimane und Killer-Hechte, wo seid ihr? Was waren das noch schöne Zeiten, als, kaum hatte sich das Sommerloch aufgetan, wie von Zauberhand blutrünstige Ungeheuer aus den Tiefen der Teiche und Tümpel auftauchten. Nein, die Rede ist hier nicht von verzweifelten Kanzlerkandidaten, die die politische Sommerpause zu Beißattacken nutzen. Vielmehr erinnere ich mich gerne an Sammy, den ausgebüxten Alligator, an Sensationsmeldungen über angriffslustige Mega-Hechte oder archetype Monster in Gestalt von Schnappschildkröten. Einmal irgendwo in die Schlagzeilen geschwappt, tauchten Killerkarpfen Kuno und die anderen Schnapper und Beißer im Hochsommer überall in Journalen der Republik auf. In Pinneberg machte einst auch die Mär vom monströsen Wels im Teich die Runde.

Dieser Sommer ist bislang langweilig, weil blutleer. Vielleicht schaffen es tierische Sommerlochgeschichten nicht auf die Titelseiten , weil diese von Stories über die unergründlichen Sümpfe der internationalen Geheimdienste bestimmt werden. Aber was bitte ist Petze Snowden gegen den Weißen Hai vor Helgoland oder die Anakonda im Rantzauer See?!

Viel Platz in den Gazetten ist für den jüngsten Spross des britischen Königshauses reserviert. Ein Schelm, der bei Sommerloch-Ungeheuer jetzt Böses denkt . . .