Eine Glosse von Fabian Schindler

Schluss, aus, vorbei! Die Politiker machen seit einigen Tagen Sommerpause. Nun ja, die meisten zumindest. Keine plakativen Parolen mehr, keine nichtssagenden Floskeln, kein inflationäres Gerede über Nachhaltigkeit, keine Kampfabstimmungen. Auch die Journalisten dürfen nun die abendlichen Stunden zu Hause anstatt in einem zuweilen muffigen Sitzungssaal verbringen und Sofa und Familie zu vernachlässigen - von einem guten Essen ganz zu schweigen. Jetzt ist abends Zeit zum Ausspannen vorhanden.

Trautes Heim, Glück allein - die Frau ist froh, der Garten auch, der Rasen sieht nach mehrwöchigem herumvegetieren einem frechen Haarschnitt entgegen. Und nach dem gemütlichen Essen gibt es Zeit zum Fernsehen. Vielleicht einen alten Hitchcock-Krimi oder einen schönen Western mit John Wayne. Das Leben könnte so einfach sein. Könnte. Denn das TV-Programm ist ernüchternd. Kochprofis zerlegen verbranntes Kartoffelpüree und schimmlige Küchen, im nächsten Kanal wird hyperaktiv eine Leiche seziert. Das Gerede ist dabei so leer wie der Schädel des Toten. Das Programm bietet alternativ unterirdische Auswanderer- und Pseudo-Promi-Doku-Soaps. Und garniert wird das TV-Menü mit einer Soße aus Musikantenstadl und Hansi Hinterseer. 200 Kanäle, doch nur geistiger Unsinn. Und das tagelang.

Ich wünsche mir so sehr das Ende der politischen Sommerpause herbei...