Attraktivitätsstudie der Fachhochschule ergibt sehr positives Bild. Aber Befragte kritisieren hohe Lebenshaltungskosten

Wedel. Was Niels Schmidt am Dienstag in der Fachhochschule Wedel zu hören bekam, konnte den Bürgermeister nur freuen. Ein fast durchweg positives Bild zeichneten die Studenten von seiner Stadt während ihrer Präsentation der Ergebnisse einer Attraktivitätsstudie. In Zusammenarbeit mit der Stadt, dem Verein Wedel Marketing und der Stadtsparkasse sollte die Befragung der Wedeler Aufschluss darüber gegeben, was ihnen an der Stadt gefällt, wo sie noch Potenzial sehen. 219 Erwachsene im Alter von 22 bis 82 Jahren und 94 Jugendliche machten bei der Studie mit. Laut Heike Jochens, Dozentin an der Fachhochschule, eine repräsentative Teilnehmeranzahl.

Die Studie zeigt deutlich, dass die Wedeler - egal welchen Alters - ihre Stadt lieben. So erreicht der Satz "Ich wohne gern in Wedel" bei den Befragten einen Mittelwert von beachtlichen 5,9 auf einer Skala von 1 bis 7, wobei 7 für "trifft voll und ganz zu" steht. Allerdings kann sich auch keiner diesen Attraktivitätserfolg anheften, beziehungsweise ihn beeinflussen. Die Lage an der Elbe, die Natur sowie die Atmosphäre einer mittelgroßen Stadt vor den Toren Hamburgs sind laut Studie die ausschlaggebenden Wohlfühlpunkte.

Auch an den bemängelten Punkten lässt sich nur begrenzt drehen. So leben die Wedeler zwar gern in ihrer Stadt, kritisieren aber die hohen Lebenshaltungskosten, vor allem die Mietpreise, die aber aus der Nähe zu Hamburg resultieren. Die Jugend wünscht sich ein besseres Shoppingangebot, explizit wurde H&M genannt, und ein vielfältiges Nachtleben in der Stadt. Doch das ist laut Schmidt aus wirtschaftlichen Gründen gar nicht umsetzbar. Auf der Wunschliste der Jugendlichen befindet sich aber auch ein Kino und bessere Radwege. Sie bemängeln vor allem die Sandwege, die sich bei Regen in Schlammspuren verwandeln Zumindest Letzteres liegt in der Hand der Kommunalpolitiker.

Abgesehen von den relativ erwartbaren Resultaten gab es am Ende aber auch einige Ansätze, die die Auftraggeber der Studie jetzt beschäftigen werden. Denn die Befragten gaben folgende Hausaufgaben mit auf den Weg: Mehr bezahlbarer Wohnraum, die Entwicklung der Bahnhofstraße, die Stärkung des ÖPNV sowie der Ausbau von Freizeit- und Bildungsmöglichkeiten könnten den Wohlfühlwert noch weiter nach oben treiben. "Dieses Ergebnis ernst zu nehmen, ist wichtig für die Weiterentwicklung der Stadt in all ihren Facetten", sagt Marc Cybulski, Chef von Wedel Marketing. In den kommenden Wochen will man sich zusammensetzen und über die mögliche Umsetzung diskutieren.