Vom 15. bis 23. Juli fahren keine Züge zwischen Pinneberg und Elbgaustraße. Weitere Sperrung in Wedel Ende Juli. “Wir richten in beiden Fällen einen Busersatzverkehr ein“, so eine Bahnsprecherin.

Kreis Pinneberg. Das werden schwere Tage für S-Bahn-Nutzer im Kreis Pinneberg: Auf Grund von Baumaßnahmen werden in diesem Monat beide S-Bahn-Strecken durch den Kreis Pinneberg für jeweils eine Woche stillgelegt. Zunächst fahren vom 15. Juli bis zum 23. Juli keine Züge der S 3 auf dem Abschnitt zwischen Pinneberg und Elbgaustraße. Vom 25. Juli bis zum 30. Juli bleibt dann der Abschnitt der S 1 zwischen Wedel und Blankenese gesperrt. "Wir richten in beiden Fällen einen Busersatzverkehr ein", so eine Bahnsprecherin.

Besonders die Pause auf der Strecke zwischen Pinneberg und Elbgaustraße wiegt schwer. Befürchtet wird, dass viele Berufspendler in dieser Zeit auf das Auto ausweichen und die ohnehin vollen Autobahnen weiter verstopfen. "Wir haben die Baumaßnahme extra in die Ferienzeit gelegt, weil dann 20 bis 25 Prozent der Fahrgäste im Urlaub sind", so die Bahnsprecherin weiter.

Die Gleise in diesem Abschnitt seien bis zu 30 Jahre alt, so dass turnusgemäß eine Erneuerung notwendig ist. 5700 Meter Schienen, 2000 Tonnen Schotter sowie 4750 Schwellen werden auf einer Länge von 2,831 Kilometern ausgetauscht. Die Bahn investiert dafür zwei Millionen Euro. "Wir können leider keinen einspurigen Betrieb aufrechterhalten, da beide Gleise für die Arbeiten benötigt werden", so die Bahnsprecherin. Während ein Gleis saniert wird, müsse das zweite zur Ablagerung von Schotter, Schienen und Schwellen dienen, außerdem würden dort die Baumaschinen verkehren. Die Maßnahme sei derart umfangreich, dass sie nicht am Wochenende oder in der betriebsfreien Zeit in den Nächten abgewickelt werden könne.

Aushänge an den Bahnhöfen weisen seit längerem auf die Einschränkungen hin. In Kürze sollen auch die Anwohner der Trasse informiert werden. Sie müssen mit erheblichen Lärmbelästigungen rechnen.

Die Ersatzbusse pendeln zwischen Pinneberg und Elbgaustraße und fahren auch die Bahnhöfe in Thesdorf, Halstenbek und Krupunder an. Sie fahren zu den üblichen S-Bahn-Zeiten. Allerdings verlängern sich die Fahrzeiten erheblich. Dies sollten Fahrgäste unbedingt berücksichtigen.

Von der Sperrung sind nur die S-Bahngleise betroffen. Die Regionalbahnen und die Regionalexpresszüge fahren zu den gewohnten Zeiten. Sie können auf dem Abschnitt zwischen Pinneberg und Hamburg-Altona beziehungsweise Hamburg-Hauptbahnhof einigen Fahrgästen auch als Alternative zur S-Bahn dienen.

Wie zum Beispiel Oleg Matorin. Der 24-Jährige stammt aus dem Kreis Rendsburg-Eckernförde, kommt jedoch beruflich häufig ins Hamburger Umland. "Für mich ist das kein Problem, so lange ich die Regionalbahn benutzen kann", sagt er. Für Steffanie Linge, 23, aus Schenefeld stellt die Streckensperrung schon eher ein Problem dar. "Ich fahre gern nach Hamburg, um mich dort mit Freunden zu treffen. Die S-Bahn ist einfach deutlich schneller und man ist früher in Hamburg."

Pamela Bakula, 25, aus Appen fährt mit dem Bus zur Arbeit. "Die S-Bahn nutze ich nur selten. Aber wenn ich das in der Woche machen sollte, wird das mit dem Umsteigen auf den Bus ziemlich umständlich." Peter Nagel, 52 aus Glückstadt, ist von der Streckensperrung gleich doppelt betroffen. Er nutzt die öffentlichen Verkehrsmittel für den Weg zur Arbeit - und ist im Beruf S-Bahn-Zugführer. "Ich fahre die Züge erst ab Elbgaustraße. Um dahin zu kommen, nutze ich nicht den Busersatzverkehr, weil der mir zu lange dauert. Es ist für mich praktischer, mit dem Auto zur Elbgaustraße zu fahren, auch wenn das das dann etwas kostet."

Auf der Strecke der S 1 startet die Bahn mit der Modernisierung der beiden Bahnhöfe in Sülldorf und Rissen. Sie dauert bis Ende 2014 und kostet knapp drei Millionen Euro. Auf Grund dieser Arbeiten kann vom 25. bis einschließlich 30. Juli kein Zugverkehr zwischen Wedel und Blankenese erfolgen. Auch in diesem Fall fahren die Ersatzbusse alle Bahnhöfe auf der Strecke an, die Fahrzeiten verlängern sich. Weitere Informationen zu beiden Sperrungen unter 040/39 18 43 85.