Das Zensus-Ergebnis ist der Super-Gau für die deutsche Bürokratie.

Demnach hat Deutschland 1,5 Millionen Einwohner weniger als erwartet. Gut eine Million Ausländer sind offenbar unbemerkt in ihre Heimatländer zurückgekehrt. Die gesamte Bevölkerungsstatistik muss neu gerechnet werden. Das Land schrumpft offenbar schneller als gedacht.

Doch wenn man sich die Ergebnisse im Einzelnen ansieht, tauchen Zweifel auf. So soll Quickborn weder Landwirte noch Einpendler haben. Dabei hat die Stadt gerade einen Landwirt zum Bürgervorsteher gewählt. Und die 3000 Mitarbeiter, die allein E.on-Hanse und die Comdirectbank beschäftigen, leben mit Sicherheit nicht alle in Quickborn. Was ist da passiert? Ganz einfach. Die amtlichen Statistiker haben sich verschätzt. Denn die gesamten Daten beruhen auf Zählungen von einem Teil, der auf die Gesamtheit hochgerechnet wurde.

Das mag bei Wahlprognosen stimmen, auch wenn diese oft falsch liegen wie bei der Bundestagswahl 2002, als Stoiber fälschlich zum Sieger erklärt wurde. Bei Befragungen, die direkte Konsequenzen für den Befragten haben können, ist die Fehlerquote noch viel höher. Welcher Hausbesitzer gibt alle Wohnungen an, wenn diese nicht genehmigt sind? Welcher Mieter flunkert nicht, wenn er Konsequenzen vom Vermieter oder dem Jobcenter befürchtet?