Eine Glosse von Dirk Steinbach

Es ist schon erstaunlich, wie sehr man auf dem Schlauch stehen, eine lange Leitung haben, den Wald nicht vor lauter Bäumen sehen kann. In meinem jüngsten Fall von Brett vor dem Kopf war der Wald ein Wall.

Ein Kollege hatte sich an meine frühere Tätigkeit in Hamburg-Harburg erinnert und sich entsprechende Ortskenntnisse erhofft. Ob ich eine Wall-Arena am Schwarzenbergplatz kennen würde, fragte er. Es solle dort ein Musical aufgeführt werden. Er finde aber im Internet weder den Platz noch die beworbene Veranstaltungsstätte.

Also begann ich zu grübeln. Wall-Arena? Schwarzenbergplatz? Wenigstens der Schwarzenberg - ein eher wald- als wallreiches Naherholungsbiet im Bezirk Harburg - war mir ein Begriff. Doch dass sich auf der dortigen Freizeitanlage plötzlich ein stadionähnliches Gebäude befinden solle, wäre für mich dann doch etwas überraschend. Das jedenfalls erklärte ich dem ratlosen Kollegen.

Blieb die Befragung des Internets. Die Google-Suche ergab: Eine Wall-Arena gibt es auch in Köln und Leipzig. Diese allerdings immer nur in Zusammenhang mit dem Musical. Kurzzeitig vermutete ich noch einen Fehler des Veranstalters, doch nach einer gefühlten Viertelstunde des Rätselns kam er dann ins Rollen - der Stein, der "Brick in the Wall". Eine transportable Arena, die passend zur Show ihren Namen erhielt! Darauf hätte man auch früher kommen können - bei einem Pink-Floyd-Musical...