Ab dem 6. Juli sind Elmshorn, Rellingen und Haseldorf Gastgeber. Noch gibt es Karten. Das Festival bietet in diesem Jahr 20 Konzerte weniger als 2012. Auch der Kreis Pinneberg ist vom Schwund betroffen.

Elmshorn/Rellingen/Haseldorf. 118 Konzerte an 66 Spielstätten - das Schleswig-Holstein Musik Festival bietet in diesem Jahr 20 Konzerte weniger als 2012. Auch der Kreis Pinneberg ist vom Schwund betroffen. Er verlor mit Schenefeld und Wedel gleich zwei von fünf Spielstätten.

Vom 6. Juli bis 25. August lautet das Motto "Bewegend baltisch", und immerhin noch neun musikalische Leckerbissen werden dem Publikum im Kreis geboten. Je drei Konzerte finden an den traditionellen Spielstätten in Elmshorn (Reithalle), in der Rellinger Kirche sowie im Haseldorfer Rinderstall statt. "Diese Orte sind immer mit dabei und stehen nicht zur Disposition", so Festivalintendant Rolf Beck am Mittwoch bei der Programmvorstellung in Elmshorn. Für Beck, der seit 1999 der Kopf des Festivals ist, ist es seine letzte Spielzeit. Und damit geht auch die Reise mit Länderschwerpunkten, die der scheidende Intendant erfunden hat, zu Ende.

"Die baltischen Staaten sind so etwas wie musikalische Großmächte, das wird ein würdiger Abschluss der Reihe von Länderschwerpunkten", sagt Beck. Er wünscht sich für seine letzte Saison viele ausverkaufte Konzerte. Ein Wunsch, der in Erfüllung gehen könnte: Drei der neun Gastspiele im Kreis sind ausverkauft - und für drei weitere gibt es nur noch wenige Restkarten.

Spitzenreiter im Kartenverkauf ist Elmshorn. Mit der Baltic Youth Philharmonic am 14. Juli, dem Orchestra Ensemble Kanazawa am 10. August und dem Schleswig-Holstein Festival Orchester am 17. August gastieren drei größere Ensembles in der Reithalle. "Das wird eine große logistische Herausforderung", so Stadtrat Volker Hatje, Vorsitzender des Festivalbeirats Elmshorn. Die Reithalle präsentiert sich 2013 den Konzertbesuchern mit einem frischen Anstrich. Und wie immer unterstützt die Initiative Elmshorn, ein Zusammenschluss von Unternehmen und Unternehmerpersönlichkeiten, das Musikfestival finanziell und logistisch. "Wir als Festival sind nicht kostendeckend und können es nicht sein. Deshalb brauchen wir Sponsoren und auch Manpower vor Ort", sagt Christian Saalfrank, der Geschäftsführer der Sponsorengesellschaft des Festivals. Das klappe in Elmshorn ganz hervorragend, und gleiches gelte auch für Rellingen und Haseldorf.

In diesen Orten gibt es ein Konzert doppelt: Das Fabergé-Quintett tritt mit dem Programm "Heiteren Sinnes", wozu Schuberts beliebtes Forellenquintett gehört, am 16. Juli in Haseldorf und am 17. Juli in Rellingen auf. Für beide Konzerte gibt es noch Karten. "Die Musiker sind ausgezeichnet, das Programm ist hörenswert, ich wundere mich, dass es noch so viele Karten gibt", so Intendant Beck. Ihn erstaune auch, dass der Auftritt der Sopranistin Anna Prohaska am 4. August in der Rellinger Kirche nicht ausverkauft sei. "Sie gilt als die nächste Anna Netrebko, ist schon längst kein Geheimtipp mehr. Anna Prohaska bewegt sich auf Weltniveau", so Beck.

Deutliche Worte findet der scheidende Intendant für die Situation in Schenefeld, wo Streitigkeiten zwischen der Stadt und den Vereinen als Kulturträger toben. "Schenefeld muss erst einmal seine Hausaufgaben machen." In diesem Fall, so Beck weiter, könne die Stadt wieder Spielort für das Musikfestival werden. Gespräche, ob und wenn ja, wann Schenefeld wieder berücksichtigt wird, seien im Gange.

Anders ist die Situation in Wedel. Die Spielstätte in der Bootshalle (Schuppen 1) wird von den Organisatoren sehr geschätzt. "Das Festival bewegt sich durchs Land, es wird immer einige Orte geben, die pausieren", so Saalfrank. Das gelte 2013 für Wedel.

Die Konzerte beginnen in der Regel um 20, in Ausnahmefällen um 19 Uhr. Karten, sofern noch vorhanden, gibt es unter 0431/23 70 70 oder unter www.shmf.de