Denkanstöße von Edgar S. Hasse

Stundenlang sitzen die Menschen heute vor ihren Bildschirmen, skypen und surfen, "adden" und "posten" - kurzum: Sie sind in Echtzeit rund um den Globus miteinander verbunden.

Die Arbeitswelt fordert ständige digitale Erreichbarkeit. Auch im Privaten gilt: Wer in seinen sozialen Netzwerken virtuell nicht auf dem neuesten Stand bleibt, gerät sogar im realen Leben ins Abseits.

Wer ständig im Update-Modus lebt, vergisst jedoch den Augenblick und jenen geografischen und sozialen Raum, der uns alle umgibt. Immer mehr junge Menschen spüren diesen gravierenden Unterschied: Auf der einen Seite die Chancen und Verlockungen, die Smartphones und iPads bieten. Auf der anderen Seite das Schwinden des Nahen zugunsten des räumlich Fernen. Gerade in Zeiten der Globalisierung sehnt sich die Mehrheit der Deutschen nach jenem tiefen Gefühl, das seit Jahrhunderten "Heimat" genannt wird. Politisch in Diktaturen missbraucht, prägt er zwar heute deutlich weniger die politische Agenda.

Aber die Sehnsucht nach einem Ort, der ein gutes, sinnerfülltes Leben mit Familie und Freunden ermöglicht - sie ist laut Meinungsumfragen höchst lebendig. Orte, Gegenden, Plätze, Häuser, Menschen und Kultur sind dafür entscheidend, unsere Nah-Welt als Heimat zu empfinden. Solche Aktionen wie "I love PI" zeigen, wie schön unsere Heimat ist. Und dass es sich lohnt, auch mal das Handy auszuschalten.