Eine Glosse von Birgit Jaklitsch

Männer hingegen seien da viel entspannter im Umgang miteinander. Sie konzentrierten sich auf das Wesentliche im Leben, arbeiteten zielgerichtet und regten sich niemals über unwichtige Kleinigkeiten auf. Soweit die vorherrschende Theorie - in der Männerwelt.

Doch zurück zur Realität. Neulich entwickelte sich folgender Dialog zwischen meinem Chef und einem männlichen Kollegen, nennen wir diesen hier mal Motzi.

Chef: "Wollen sie mal sehen, wie weit ihr iPhone fliegen kann? Warum stellen sie das Ding nicht auf lautlos, so wie ich? Ewig dieses ,blingeling' - das nervt ja!"

Motzi: "Mein iPhone kann ja wohl mal ,blingeling' machen, wenn ihres dauernd ,füüüt' macht."

Chef: "Mein iPhone hat nicht ,füüüt' gemacht."

Motzi, mit hochrotem Kopf: "Ich habe doch keine Halluzinationen. Ihr iPhone ist nicht lautlos gestellt. Das hat eben sehr wohl ,füüüüt' gemacht." Es folgte eine Abhandlung über Klingeltöne und Vibrationsalarm, gespickt mit lustigen Anekdötchen.

Meine Kollegin und ich tauschten derweil vielsagende Blicke aus: Na, wenn die Messlatte für zwischenmenschliche Unterhaltungen so hoch gelegt wird, strecken wir Zicken die Gesprächs-Waffen. Da können (oder wollen?) wir nicht mehr mithalten.