Der Wähler hat entschieden. Barmstedt hat jetzt zum ersten Mal eine Bürgermeisterin.

Das ist ein Trend im Kreis Pinneberg. Außer bald in Barmstedt regieren auch in Elmshorn, Pinneberg, Schenefeld, Uetersen, Rellingen und Halstenbek weibliche Amtschefs die Rathäuser. Diese geballte Häufung ist einmalig im Land.

Aber dafür gibt es auch handfeste Gründe. Wer die neutralen Bürger in Barmstedt fragte, hörte immer wieder den Wunsch heraus, das solle eine Person von auswärts machen. Die könnte frischen Wind ins Rathaus bringen, mit dem politischen Klüngel aufräumen, der sich in Jahrzehnten verfestigt zu haben schien.

Doch ohne den Einsatz der späteren Wahlsiegerin hätte das nicht gereicht. Heike Döpke, die vor dreieinhalb Monaten niemand in Barmstedt kannte, ist als krasse Außenseiterin gestartet. Sie musste sich gegen zwei gebürtige Barmstedter behaupten, die in den Parteien, Vereinen und Interessensgruppen seit Jahrzehnten gut vernetzt sind. Das bedeutete für sie Wahlkampf bis zum Umfallen. Die Erschöpfung war der Wahlsiegerin am Wahlabend anzumerken. Aber der Einsatz hat sich gelohnt. Sogar unbezahlten Urlaub hat sie investiert.

Respekt auch für den Wahlverlierer Jörg Dittmer, der ebenfalls sehr engagiert, sich aber vielleicht etwas zu sicher war. Wer weiß? Er selbst war am Montag noch ziemlich ratlos.

Die Stadt Barmstedt kann den frischen Wind in der Verwaltung gut gebrauchen.