Die Benefizveranstaltung in Wedel mit Moderator Yared Dibaba bringt 3000 Euro. Das Geld geht an Jugendabteilungen des Segelvereins und des SC Rist.

Wedel. Wenn ein schizophrener Komiker, ein Klimaexperte, ein Psychologe und ein plattsprechender Moderator sich ein Sofa teilen, dann wird das ein unheimlich unterhaltsamer Abend. Zumindest wenn diese vier Werner Momsen, Mojib Latif, Michael Thiel und Yared Dibaba heißen. Letzterer war spontan für die verhinderte NDR-Moderatorin Inka Schneider eingesprungen. Ursprünglich war das platt schnackende Multitalent als Gast für das rote Sofa in Wedel vorgesehen. Seinen Job übernahm wiederum der Kämpfer gegen die Klimaerwärmung: Mojib Latif.

Zusammen bestritt die reine Männerrunde interessante anderthalb Stunden gespickt mit witzigen Anekdoten wie beispielsweise Psychologe Thiel nach einer durchfeierten Nacht bei einer Therapiestunde einnickte, guten Ratschlägen, Abstechern in die Plattdeutsche Sprache und einem krönenden Abschluss durch Komiker Momsen. Der brachte die etwa 300 Besucher in der Wedeler Boothalle zum Johlen.

Das beste am Promiplausch ist, dass er für einen guten Zweck gedacht ist

Die deutlich ernsthafteren Töne schlug Latif an. Der einst noch belächelte Klimaforscher wird heute als Messias gefeiert. Er mahnt bereits seit Jahren, dass der Klimawandel zur Häufung von Wetterextremen wie extremen Niederschlägen führen wird. "Ich hätte lieber unrecht gehabt", sagte er. Zur Hochwasserkatastrophe an der Elbe fand er deutliche Worte: "Spätestens seit der Flut 2002 hätten wir es wissen müssen. Aber wir haben nichts daraus gelernt. Wir haben den Respekt vor der Natur verloren. Sie ist eben nicht berechenbar und noch weniger beherrschbar."

Doch das Beste am Promiplausch in Wedel ist, dass er auch noch für einen guten Zweck gedacht ist. Die Einnahmen der Benefizveranstaltung, die der Rotary Club zum sechsten Mal organisierte, werden zu hundert Prozent gespendet. 3000 Euro waren es am Ende. Das Geld kommt den Jugendabteilungen des Segel-Vereins Wedel-Schulau (SVWS) und des SC Rist zugute. 56 Jugendliche im Alter von acht bis 18 Jahre segeln beim SVWS in den drei verschiedenen Bootsklassen. Das Geld soll in die nötige Anschaffung von zwei neuen Teenys fließen, mit denen die Jugendlichen auch an einer Regatta teilnehmen können. Der Benefizveranstaltung stand diesmal unter dem Motto "Sport macht Kinder stark". Inwieweit segeln stärker macht? Es sei anstrengend die Schotten zu ziehen, erläutert Finn Soetebier (13). Und Anna Pahnke (18) ergänzt: "Bei einer Regatta lernt man neue Freunde kennen, das ist wie eine große Familie."

Die Basketballspieler des SC Rist wollen mit dem Geld ihre Jugendarbeit an der Albert-Schweizer-Schule in Wedel intensivieren. Von 2014 soll die Mädchen-Basketball-AG auch am Spielbetrieb in Hamburg teilnehmen. Zudem werden damit Stipendien finanziert, um Jugendlichen die Teilnahme an Basketballcamps zu ermöglichen. Für Trainer Thomas Koch ist klar, warum Basketball die Kids stärker macht: "Sie lernen zu verlieren und zu gewinnen." Der SC Rist zählt 704 Mitglieder. Davon sind 430 Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre. 180 sind Mädchen.