Kleinste Stadt im Kreis richtet zum elften Mal die Internationale Convention aus

Barmstedt. Ende Juni wird die Stadt Barmstedt wieder mal zur Hochburg des Squaredance. Fast 1000 Tänzer aus aller Welt erwartet Veranstalter Steffen Mauring bei diesem Spektakel, das er vor 20 Jahren in Barmstedt initiiert hat und alle zwei Jahre wiederholt.

Durch die beiden großen neuen Sporthallen ist es möglich, dass alle acht Tanzräume in der Schulstraße sein werden. Hier wird vom 26. bis 30 Juni in den acht verschiedenen Schwierigkeitsstufen Squaredance zelebriert bis zum Umfallen. Die Tänzer bewegen sich dazu nach den Kommandos von einem guten Dutzend sogenannter Caller, die zu den Besten ihres Fachs gehören und ebenfalls für das fünftägige Spektakel aus vier Kontinenten in die kleinste Stadt des Kreises Pinneberg kommen.

"Barmstedt wird wieder zur Hauptstadt des Squaredance-Sports", sagt Initiator Mauring über dieses in dieser Art weltweit einmalige Tanzfestival. Ein Stadtvertreter habe dazu mal treffend bemerkt: "Was Woodstock für die Rockmusik war, ist Barmstedt für den Squaredance", sagt Mauring. Dieser Vergleich sei nicht so weit hergeholt. Überall auf der Welt, wo er zu großen Squaredance-Treffen war, ob in Australien, USA, Kanada, Schweden, Japan oder Neuseeland - alles Hochburgen dieses von Einwanderern in Nordamerika kreierten Vierer-Paar-Tanzes -, sprach er mit Menschen, die schon einmal an seiner Veranstaltung teilnahmen. "Barmstedt genießt in der weltweiten Squaredance-Gemeinde einen ausgezeichneten Ruf."

Nirgendwo sonst auf der Welt könnten die Freunde dieses Tanzes ihren Lieblingssport so vielfältig betreiben, versichert Mauring. Die Tanzsäle stehen eng beieinander und von Plus bis C 4 sind alle Programme, die es gibt, vertreten. C 4 bedeutet, dass die Tänzer gut 1000 verschiedene Figuren und Konstellationen drauf haben, die sie in Sekundenschnelle nach den Vorgaben des Callers auf die Tanzfläche bringen müssen. Mauring selbst, der seit 30 Jahren diesem außergewöhnlichen Sport frönt, beherrscht in der dritthöchsten Kategorie C 3 A rund 500 Figuren.

Und so fiel es dem Organisator nicht schwer, wieder 50 Japaner, ein Dutzend Russen und zahlreiche Paare aus Nordamerika, Australien und ganz Europa nach Barmstedt zu locken. "Auf dieses internationale Flair in unserer Stadt freuen wir uns wieder sehr", sagt Barmstedts Kulturamtschef Erhard Preuß. Die Gäste aus aller Welt werden privat untergebracht, reisen mit Wohnmobilen an oder haben die umliegenden Hotels ausgebucht, berichtet Mauring, der selbst in Pinneberg lebt und den Squaredance-Verein Percolators aus der Taufe gehoben hat.

"Das Tolle an diesem Tanz ist, dass man überall zu Hause ist und sofort mitmachen kann und Anschluss findet", erzählt der 67-Jährige. "Die Kommandos sind überall gleich und werden auf Englisch gegeben." Ob als Paar oder Einzelperson - jeder könne mittanzen. Und immer wieder habe er bei seinen Auslandsreisen erlebt, dass ihn einheimische Squaredance-Fans zu sich nach Hause eingeladen hätten. Es sei ein sehr geselliger Sport.

Davon können sich Ende des Monats wieder alle Barmstedter und Besucher überzeugen. Mittwoch und Donnerstag (26. und 27. Juni) geht es zunächst von 19 bis 22 Uhr in der neuen große Sporthalle im kleinen Rahmen los. Freitag und Sonnabend wird dann von 10 bis 22 Uhr einmal rund um die Uhr in den acht Hallen durchgetanzt. Danach gibt es jeweils kleine After-Show-Parties mit Live-Musik. Am Sonntag können sich auch Anfänger dem Open-Air-Squaredance-Spektakel vor dem Rathaus anschließen, das um 10 Uhr beginnt. Der Eintritt für die Zuschauer ist überall frei.

Zur Einstimmung auf diesen einmaligen Squaredance-Event Ende des Monats wird es am kommenden Sonnabend, 15. Juni, zur Eröffnung der USA-Wochen auf der Barmstedter Schlossinsel um 16 Uhr eine erste Vorführung dieses Tanzes geben. "Wir wollen allen zeigen, wie viel Spaß, Freude und Freundschaft dieser Tanz machen kann", kündigt Steffen Mauring an. Durch die schnelle Umsetzung der vielen verschiedenen Tanzfiguren und Programme sei Squaredance auch eine Art Denksport, sagt Mauring. "Für mich ist es fast so wie Schach spielen."