Die Elmshorner Einrichtung benötigt noch 50.000 Euro für den Neubau. Sponsoren und private Spender gesucht. Zu Weihnachten soll das Hundehaus fertig sein.

Elmshorn. Sie sind Vertraute auf vier Pfoten, gelten als beste Freunde des Menschen. Die meisten Besitzer behandeln ihre Hunde anständig. Doch es gibt auch andere Fälle. Da wird der Mensch zum Feind, der Hund zum Opfer.

Das Tierheim ist oft die letzte Rettung für die Vierbeiner. Ausgesetzte, manchmal auch verletzte Tiere finden dort ein neues Zuhause. Vorübergehend. "Das Tierheim soll ein Sprungbrett für ein besseres Leben sein", sagt Leiterin Anke Dareus. "Vielen Hunden geht es hier besser, als es ihnen jemals ergangen ist." Das Wohl der Tiere stehe im Vordergrund.

Der Tierschutzverein Elmshorn und Umgebung hat jetzt zusammen mit dem Tierheim Elmshorn ein neues Projekt ins Leben gerufen: Ein neues Hundehaus nach dem Motto "Individuelles Wohlempfinden statt Kapazitätsausbau". Mit der Errichtung der Hütte sollen die Vierbeiner mehr Platz bekommen. Die Anzahl der aufgenommenen Hunde soll nicht erhöht werden. "Wenn die Zimmer größer wären, hätten die Hunde weniger Stress", sagt Brigitte Maeder, Vorsitzende des Tierschutzvereins Elmshorn und Umgebung. "Weniger Stress bedeutet weniger Krankheit und entspannte Tiere. Damit wären die Vermittlungschancen höher." Aus zwei Zimmern soll eins gemacht werden. Die fehlenden vier Räume sollen dann an anderer Stelle gebaut werden. Auf sechs Quadratmetern leben zurzeit zwei Hunde. Durch die Vergrößerung der Räumlichkeiten hätten die Vierbeiner doppelt so viel Platz. Das Problem: Es gäbe zu wenig Abteile. Die Lösung ist die neue Hütte. Dort sollen vier zwölf Quadratmeter große Gehege geschaffen werden.

Das neue Gebäude finanziert sich jedoch nicht von selbst. Das Tierheim ist auf Spenden angewiesen. 75 Prozent der Kosten seien bereits gesichert. "50.000 Euro fehlen uns noch. Daher haben wir eine Aktion ins Leben gerufen, bei der Tierfreunde für Geld Bausteine übernehmen können", sagt Brigitte Maeder. Noch den ganzen Sommer über läuft die Spendenaktion für den Neubau, jeder kann soviel Spenden, wie es ihm möglich ist. Brigitte Maeder ist optimistisch.. "Die Leute im Kreis Pinneberg sind dem Tierheim und dem Schutzverein verbunden, das zeigt sich immer wieder." Zu Weihnachten soll das Hundehaus fertig sein. Am 22. Dezember, zum Tag der offenen Tür, möchten die Tierfreunde den Spendern und Besuchern den Neubau des Hundehauses präsentieren.

Voriges Jahr fanden 267 Hunde eine Notunterkunft im Elmshorner Tierheim. Im Durchschnitt verbringen diese Hunde 101 Tage ihres Lebens im Tierheim. Je nachdem welchen Charakter die Hündin oder der Rüde hat, finden sie schnell oder schleppend einen neuen Besitzer. Kleine Hunde und Welpen lassen sich zügiger vermitteln, größere und schwierige Tiere haben es nicht so einfach. Während der Überbrückungszeit sollen sich die Hunde wohlfühlen und sich erholen. Oft sei der Mensch für den Hund zum Gegner geworden, sagt die Vorsitzende des Tierschutzvereins. "Der Feind soll wieder zum Freund gemacht werden. Das ist ein Entwicklungsprozess." Im Elmshorner Tierheim bleiben viele Abgabehunde zurück. Private Besitzer würden mit den Tieren nicht mehr zurechtkommen und lassen diese dann zurück. "Unsere Aufgabe ist es, die Hunde wieder gesellschafts- und vermittlungsfähig zu machen", sagt Tierheimleiterin Anke Dareus. Viele schaffen sich einen Hund an, ohne große Überlegungen. Paris Hilton hat einen neuen Chihuahua? Plötzlich ist der kleinste Hund der Welt beliebt wie nie zuvor. Im Disney-Film übernehmen Dalmatiner die Hauptrolle? Die schwarz-weiß gefleckten Hunde werden zum Trend. "Man sollte nicht nach dem Aussehen gehen, sondern sich über die Rasse informieren", sagt Brigitte Maeder. "Viele machen sich gar keine Gedanken über die Ausprägung der Gattung des Hundes." Sowohl dem Hund als auch dem Besitzer könne viel Leid erspart werden, wenn zuvor die Bedingungen für eine Hundehaltung geklärt werden.