Das Thema ist seit Jahren Streitpunkt zwischen den Kultusministerien, Schulen, Gewerkschaften und Elternverbänden: Der Unterrichtsausfall in den Schulen.

Tornesch. Während es von Seiten der Behörden und Politikern wiederholt Meldungen über eine optimale Unterrichtsversorgung gibt, monieren Gewerkschaften und Elternverbände seit Jahren eine zu hohe Anzahl von Fehlstunden. Im Tornescher Rathaus wird nun eine Podiumsdiskussion zu dem Thema veranstaltet, zu dem der Wirtschaftsrat der CDU in Pinneberg einlädt.

Zu dem Thema "Versteckte Fehlstunden - Wie schaffen wir transparente Schulqualität?" diskutieren Alexandra Bauer, Sprecherin der Initiative "Jede Stunde zählt? - Jetzt zählen wir! Fachunterricht statt Statistik" sowie Lukas Johnson, Landesschülersprecher der Gymnasien in Schleswig Holstein und die Vorsitzende der Interessenvertretung der Lehrkräfte, Grete Rhenius. Moderiert wird der Diskussionsabend im Sitzungssaal des Tornescher Rathauses, Wittstocker Straße 7, am Montag, 10. Juni, von 19 Uhr an vom Geschäftsleiter der Köllnflocken-Werke, André Tschirner.

An dem Abend geht es vor allem darum, wie die Kapazitäten der Lehr- und Ersatzkräfte besser organisiert und zielgenau eingesetzt werden können. Vor zehn Jahren hatte die damalige Bildungsministerin Ute Erdsiek-Rave das computergestützte System Odis eingeführt, mit dem Fehlstunden erfasst werden sollen. Seit seiner Einführung ist das System in der Kritik, weil es laut dem Landesrechnungshof einen hohen Personal- und Zeitaufwand erfordert, dabei wenig aussagekräftig sei und somit unwirtschaftlich.

Seit drei Monaten gibt es parallel ein ehrenamtlich geführtes Portal, in dem Schüler, Eltern und Lehrer Unterrichtsausfall fachbezogen dokumentieren können. Vor diesem Hintergrund wird diskutiert, wie ein Qualitätserfassungssystem von einer aufwendigen und als unbrauchbar gerügten staatlichen auf eine zweckmäßige ehrenamtliche Methode übertragen werden kann. Der Eintritt ist frei, um eine vorherige Anmeldung unter Telefon 0431/67 20 75 wird gebeten.