Ein Hauch von großer Oper liegt über dem Zuschauerraum des Wedeler Theaterschiffs “Batavia“.

Wedel. Das liegt vor allem am Gestühl. Sämtliche 100 samtbezogenen Sitze sind ein Erbstück der Hamburgischen Staatsoper, für die sie im Jahr 1954 einst gefertigt wurden.

Bei der Renovierung des Hauses an der Dammtorstraße schenkten die Opernchefs dem Batavia-Käpt'n Hannes Grabau, 73, die rote Pracht. Damit das in die Jahre gekommene Gestühl weiter seinen Dienst tun kann, lässt Grabau die Sitze seit etwa einem Jahr Stück für Stück neu beziehen. Das kostet nach Grabaus Angaben pro Sitz etwa 100 Euro. Um nicht nur die Polster, sondern auch die hölzernen Rahmen aufzuarbeiten, seien insgesamt sogar 25.000 Euro nötig.

Um diesen finanziellen Kraftakt nicht allein stemmen zu müssen, guckte der Schiffs-Chef sich vom Ohnsorg-Theater die Idee der Stuhlpatenschaften ab.

Etwa 70 Privatleute und Firmen haben bereits Patenschaften übernommen. Mit Unterstützung der Hamburger Sparkasse, die ebenfalls 600 Euro stiftet, rückt Grabau die Aktion jetzt noch stärker in die Öffentlichkeit. Ab sofort kann man außer auf der "Batavia" auch in der Wedeler Bankfiliale an der Bahnhofstraße auf den historischen Opernstühlen für die Patenschaft Probe sitzen.