Nach Insolvenz des Veranstalters bangen 70 Abiturienten um Reise

Wedel . Wäre alles so gelaufen, wie geplant, läge Johanna Czygan zusammen mit ihren Mitschülern aus dem Abschlussjahrgang des Johann-Rist-Gymnasiums jetzt an einem Strand bei Alanya. Doch statt sich in der Türkei vom Abistress zu erholen, hatte Czygan gestern alle Hände voll zu tun. Ständig klingelte das Telefon, galt es über Internetportale wie Facebook sich zu organisieren. Das Problem: Einen Tag vor der Abreise erfuhren die 70 Schüler, dass ihre Reise gestrichen wurde. Der Reiseveranstalter GTI Travel, über den die Tour gebucht wurde, ist pleite, der gemeinsame Trip schien ins Wasser zu fallen.

Doch zusammen mit einem Wedeler Reisebüro stemmten die Schüler einen Alternativplan. Am diesem Freitag geht es mit dem Bus nach Lloret de Mar in Spanien - allerdings nur für diejenigen, denen es gelingt, kurzfristig die Kosten von je 150 Euro pro Person aufzubringen. Und das müssen mindestens 40 Personen sein. Das bereits an GTI Travel gezahlte Geld bekommen die Schüler dank Sicherungsschein zwar wieder, aber damit ist erst im kommenden Jahr zu rechnen.

Um den Schüler finanziell aus der Patsche zu helfen, erklärte sich der Wedeler Verein Klimaschutzfonds spontan bereit, die Zwischenfinanzierung für die aus umweltschutzfreundlicher Sicht auch bessere Bustour zu übernehmen. Ein Angebot, für das die Abiturienten sehr dankbar waren, so Czygan - das sie am Mittwoch aber ablehnten. "Wir konnten das Geld so aufbringen, und es ist besser keine Schulden zu machen", so die 19-Jährige. Klimaschutzfonds-Chef Michael Koehn überraschte der Korb: "Wir sind unangenehm berührt, wir wollten helfen."