Pinneberger Forum Theater zeigt ab 8. Juni das Drama “Goldener Westen“

Pinneberg. Christopher Schmidt, 27, hat sein Laptop erlegt. Mit drei sauberen Schüssen aus dem Kleinkalibergewehr, quer durch den Monitor, auf 50 Meter Entfernung.. Vorne rein, hinten raus, auf dem Schießstand der Schützenbruderschaft Waidmannsheil Lieth. Und zwar nicht aus Spaß, sondern für einen ernsten Zweck. Das erschossene Schreibgerät ist eines der zentralen Requisiten des Dramas "Goldener Westen", das das Pinneberger Forum Theater als kreisweit einzige Sommerpremiere unter den Amateurbühnen am Sonnabend, 8. Juni, auf die Bühne der Ernst-Paasch-Halle bringt.

Das Vier-Personen-Stück aus der Feder des US-Autors und Schauspielers Sam Shepard dreht sich im Kern um die Rivalität der Brüder Lee, gespielt von Schmidt, und Austin (Joschy Forray). Der erfolgreiche Drehbuchautor Austin hat sich ins Haus seiner Mutter in der kalifornischen Wüste zurückgezogen, um ein Drehbuch abzuschließen. Plötzlich taucht dort sein Bruder Lee auf, der seinen Lebensunterhalt durch Einbrüche bestreitet. Während Lee dem Bruder seine abgesicherte Existenz neidet, möchte Austin mehr Abwechslung in seinen etablierten Alltag bringen. Schließlich kommt es zum gnadenlosen Showdown.

Western-Fan Kay-Uwe Kühn, 55, hat das Stück mit viel Wild-West-Atmosphäre inszeniert. Ihn fasziniere die Idee des amerikanischen Traums. Mit rauchenden Colts, Saloonschlägereien und dem hinreißenden Blick ins felsige Monument Valley bei Sonnenuntergang. Genau dieses Panorama wird das Bühnenbild zieren, nicht etwa als Fototapete, sondern handgemalt von Ensemblemitglied Maren Tomke Julius. Solche Details sind Kühn wichtig, er legt Wert auf Qualität in den Details. Deshalb hat das Team nicht nur an den Dialogen, sondern auch an den Requisiten gefeilt. Techniker Thomas Körner etwa bringt das eigentlich "tote" Notebook, das unversehrte "Double" des durchlöcherten Exemplars, auf der Bühne zum Leuchten.

Nach der Premiere zeigt das Forum Theater das Stück "Goldener Westen" noch vier Mal, nämlich am 9., 14., 15. und 16. Juni. Der Vorhang hebt sich in der Lindenstraße 10 jeweils um 19.30 Uhr, an den beiden Sonntagen bereits um 18 Uhr. Karten zu jeweils zehn Euro und 7,50 Euro gibt es unter Telefon 04101/232 11.