Der BusinessPark ist Bürgermeister Krügels liebste Erfolgsstory. Fast alle Grundstücke sind verkauft. Wenn alle Bauvorhaben abgeschlossen sind, werden mehr als 1000 Menschen in dem Gewerbegebiet arbeiten.

Tornesch. Er ist die Erfolgsgeschichte schlechthin für die Stadt Tornesch: Der BusinessPark an der A 23. Etliche Firmen haben sich bereits in dem etwa 100 Hektar großen Gewerbegebiet angesiedelt, das seit 1988 erschlossen wird. Wenn alle Bauvorhaben abgeschlossen sind, werden mehr als 1000 Menschen in dem Gewerbegebiet arbeiten. Und schneller als erwartet wird der Platz knapp.

Zum Jahreswechsel hatte Bürgermeister Roland Krügel das Jahr 2013 zum Jahr der Kräne erklärt. Für den Bürgermeister selbst ist es zum Jahr des Spatens geworden. Fast im Monatstakt darf der Verwaltungschef einen Spatenstich für einen Neubau setzen. Inzwischen hat er sich einen Tornesch-Spaten zugelegt. Mit Stadtwappen und Schleifchen. "Der wird jetzt überall eingesetzt", sagt Krügel.

Manchmal scheint es dem Verwaltungschef ein wenig unheimlich zu sein, wie schnell die Entwicklung im BusinessPark voranschreitet. "Wir haben jetzt schon praktisch keine freien Flächen mehr", sagt Krügel mit ein wenig Sorge, aber auch nicht ganz ohne Stolz. Die Wirtschaftspolitik der Stadt - sie zahle sich im wahrsten Wortsinn aus. Und weil die Expansionsflächen knapp werden, zieht die Stadtverwaltung bereits nach.

Ende 2013 will die Stadt eine weitere Gewerbefläche mit 3,5 Hektar ausweisen. Das Vorhaben werde zwar noch in den Ausschüssen beraten, in Kürze aber, so hofft Krügel, würde die Verwaltung um weitere Unternehmen werben können. Das neue Areal soll der Stadt neuen Spielraum verschaffen.

Die Gründe, weshalb Tornesch so beliebt bei Unternehmern ist, sind schnell aufgezählt: Eine ideale Infrastrukturanbindung, vergleichsweise geringe Gewerbesteuern, qualifizierte Arbeitskräfte in der Region, unmittelbare Nähe zum Hamburger Hafen, zur Hamburger Innenstadt und zum Hamburg-Airport. Und: Im BusinessPark ist ein ganzjähriger 24-Stunden-Betrieb für Unternehmen möglich. Ein wichtiger Faktor für viele Firmen im heutigen Konkurrenzkampf.

Die positiven Rahmenbedingungen locken Firmen in die Region - oder halten sie am Ort. So im Fall der Firma Oelkers. Das Unternehmen, das bereits seit 1999 in Tornesch ansässig ist, ist in den vergangenen Jahren kräftig gewachsen und muss räumlich expandieren, um nicht zu stagnieren. Daher schaute sich das Unternehmen in der Region um, in Hamburg, in Halstenbek und anderen Kommunen. "Logistik ist für uns nur ein Aspekt bei der Standortsuche. Wichtig war für uns auch, mit wem wir zu tun haben, wie unser Verhältnis zur Stadtverwaltung ist. Am Ende haben wir entschieden, hier in Tornesch zu bleiben und in den BusinessPark zu investieren", sagt Hans Joachim Wienecke, Geschäftsführer der Wittrock und Uhlenwinkel Firmengruppe, zu der Oelkers gehört. Man kenne seit Jahren die Stadtverwaltung, man wisse um die guten Ausgangsbedingungen in Tornesch und mit der WEP - Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft - habe das Unternehmen einen guten Partner bei der Standortsuche gehabt. WEP-Geschäftsführer Harald Schroers hatte Wienecke letztlich geraten: "Bleiben Sie in Tornesch".

Nun hat das Unternehmen den Spatenstich für sein neues Firmengelände an der Wilfried-Mohr-Straße getätigt. Zwölf Millionen Euro investiert die Firma in ein 2000 Quadratmeter großes Vertriebsgebäude und etwa 10.000 Quadratmeter Lagerfläche. Doppelt so viel, wie am alten Standort. "Wir haben auf dem drei Hektar großen Gelände auch noch eine Ausbaureserve von knapp 6000 Quadratmetern. Das gibt uns Luft für die Zukunft", sagt Thomas Voß, Niederlassungsleiter und Prokurist der Firma Oelkers.

Für Krügel ist es bereits der vierte Spatenstich für eine Großbaustelle, der innerhalb kurzer Zeit im BusinessPark getätigt wurde. Nach dem Start bei der Kreisfeuerwehrzentrale und den Baustellen bei der Firma Hanserohr und der Deutschen Post DHL wurde nun auch für die Firma Oelkers Krügels Spezialspaten für den obligatorischen Spatenstich aktiviert.

Im März 2014 will Voß mit seinen Mitarbeitern vom aktuellen Standort an der Lise-Meitner-Allee in das neue Gebäude an der Wilfried-Mohr-Straße umziehen. "Wir haben derzeit noch 75 Mitarbeiter, wir werden aber, wie es ausschaut, weitere Mitarbeiter einstellen, wenn der Umzug vollzogen ist", sagt Voß. 120 bis 130 Mitarbeiter könnten künftig an dem neuen Standort beschäftigt werden.

Das wiederum freut Torneschs Bürgermeister. "Diese Investitionen kommen den Menschen in unserer Region zugute", urteilt er. Voß sieht das identisch. "Wir geben mit dem Neubau ein klares Bekenntnis zu Tornesch ab. Unsere Investition ist nicht nur eine Investition in das Unternehmen, es ist vor allem eine Investition in unsere Mitarbeiter und die Zukunft ihrer Familien. Wir schaffen neue Arbeitsplätze und sichern zugleich unsere Marktposition", sagt Thomas Voß. Und was wird aus dem alten Oelkers-Firmengelände nach dem Umzug? "Ich habe da etwas von einem bereits anstehenden Verkauf gehört. Warten wir ab, was am Ende dabei herauskommt", sagt Roland Krügel. Angst, dass das Areal lange leer stehen wird und dass des Bürgermeisters Spaten eine längere Ruhepause einlegen muss, hat Krügel nicht. Dafür sei der Andrang der Unternehmen in Tornesch momentan einfach zu groß.