Mitleid mit Krautern

30. Mai "Die City braucht kleine Geschäfte"

Hier irrt Herr Jonas. Geschäfte mit 40 bis 60 Quadratmeter Fläche für Lager, Verkauf und Sanitär, die sind nämlich klein, lassen keinen einkömmlichen Verdienst zu. Inhaber und ein Mitarbeiter mit netto 6500 Euro/Monat (mindestens 9,5 Stunden werktäglich im Konkurrenzkampf mit den langen Öffnungszeiten der Supermärkte) ist ein Minimum. Wareneinsatz mit Gewinn und Risikoaufschlag von 25 bis 30 Prozent ist wohl das Maximum, das Supermärkte (Verdrängungswettbewerb) zulassen. Damit ist Umsatz bzw. Rohertrag, der schwarze Zahlen und Verzinsung des Kapitals ermöglicht, wohl kaum erreichbar.

Es sei denn, das Warenangebot hätte ein Alleinstellungsmerkmal. Mit tut jeder Krauter leid, der bekannten Statistiken keinen Glauben schenkt.

Ein trauriges Beispiel: Aldi hat in Pinneberg vor einigen Jahren zwei Mal jährlich Verkaufsaktionen mit Angelgerät angeboten. Fazit: Der letzte Angelladen in Pinneberg musste schließen. Also: Warenangebot der Supermärkte neu ordnen - geht nicht. Bleibt nur Umbau der Stadt - Wohnungen und Einkaufpassage. Ich würde mich freuen, wenn Herr Jonas seine Zahlen auf den Tisch legen würde, nämlich eine fundierte Wirtschaftlichkeitsberechnung.

Claus und Angelika Rechter

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