Lilo Tadday betreibt seit 15 Jahren in ihrer Helgoländer Hummerbude Deutschlands kleinste Fotogalerie. Fokus liegt auf Porträtfotografie und Hochzeiten.

Helgoland. Von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung wurde sie einmal als "kleinste Fotogalerie Deutschlands" bezeichnet, die Bildergalerie von Lilo Tadday in der Hummerbude 36 am Helgoländer Scheibenhafen. Dieses Jahr hat die Fotografin einen besonderen Grund zu feiern: Ihre Galerie besteht seit 15 Jahren und hat sich bei Freunden Helgoländer Fotomotive bundesweit einen Namen gemacht. Lilo Tadday wurde in Karlsruhe geboren, absolvierte dort ihre Ausbildung als Fotografin und zog vor 40 Jahren nach Helgoland - Deutschlands einzige Hochseeinsel wurde ihr zur Wahlheimat.

Kurz nach dem Tode ihres Mannes Günther erhielt Lilo Tadday im Zuge der Umwidmung der Hummerbuden zum Projekt "Kunst - Kultur - Knieper" die Möglichkeit, sich für eine zu bewerben. Ihr Konzept überzeugte, und nachdem die Hummerbude 36 mit Unterstützung der Familie und Freunden in eine Fotogalerie umgebaut wurde, konnte sie im Sommer 1998 eröffnen.

Ideen für Motive gab und gibt es reichlich. Außer einer schier unerschöpflichen Menge an Helgoland-Motiven zu allen Jahreszeiten ("Der Winter auf Helgoland kann für mich gar nicht lang genug sein!") hatte Lilo Tadday auch zweimal die Möglichkeit, als sogenannter Artist-in-residence mit dem Forschungs-Eisbrecher des Alfred-Wegener-Institutes "Polarstern" ins antarktische Eis zu fahren.

"Die beiden Reisen waren vor allem ein großes Abenteuer, alles war neu und sehr aufregend für mich", sagt Lilo Tadday. Außer einer einzigartigen Bilddokumentation der Forschungsreise entstanden auf diesen beiden Fahrten wunderschöne Bilder, die sie unter dem Titel "Eis und Finsternis" mit großem Erfolg beispielsweise im Museum Helgoland, im Planetarium in Hamburg, im Deutschen Meeresmuseum Stralsund, im Staatlichen Naturkundemuseum Karlsruhe und im Künstlerhaus auf Spiekeroog ausstellte. Weitere Ausstellungen liefen in Uganda, in China - mit der Künstlergruppe "paradox" - und in München. Etwa 20 Fotoreisen führte die Badenerin rund um die ganze Welt - von Uganda über die USA, Kanada und die Philippinen bis in den Himalaya. Derzeit stellt Lilo Tadday unter dem Titel "Vogel- und andere Perspektiven" im Flughafengebäude auf der Helgoländer Düne ungewöhnliche Aufnahmen aus, die zu einem Teil auch an Bord eines Tragschraubers entstanden sind.

Einen besonderen Fokus ihrer Arbeit legt sie auf Porträtfotografie und die fotografische Begleitung von Hochzeiten in der Hummerbude des Museumsvereins. Ihre fotografische Motivation und Triebfeder beschreibt sie wie folgt: "Meine Fotoarbeiten, die auf Reisen in vielen Ländern der Welt entstanden, empfinde ich wie Knoten in einem Netzwerk, dessen Fäden - Erlebnisse, Begegnungen, Stimmungen - von meiner Galerie im Helgoländer Hafen aus unseren Planeten umspannen."