Als im März 2011 die Nuklearkatastrophe im japanischen Fukushima passierte, war dieses Ereignis natürlich auch Gesprächsthema Nummer eins in der Region.

Und doch sagte uns damals ein Leser, der als Blattkritiker zu Gast in der Redaktion war, dass ihn die Straßensperrung und die damit einhergehende Parkplatznot rund um den örtlichen Wochenmarkt irgendwie mehr betreffe. Ihm näher sei.

Ist dieser Leser nun ein eigensinniger Ignorant, der nur seine ganz persönlichen Probleme betrachtet? Nein, ist er nicht.

Seine Aussage ist keine Herabwertung des einen, sondern vielmehr eine Hervorhebung des anderen Ereignisses. Es zeigt eindrucksvoll die Wichtigkeit von lokalen Zuständen, Problemen oder Vorgängen. Wichtig ist, was vor unserer Tür passiert. Wir sehen und spüren es täglich als erstes, wenn wir das Haus verlassen. Wir ärgern uns, wir freuen uns darüber. Wir diskutieren mit Freunden und Nachbarn über die irrsinnige Ampelschaltung an unserer Kreuzung, über das geplante Bauvorhaben gegenüber, über das mangelhafte Einzelhandelsangebot in unserer Stadt oder Gemeinde. Und natürlich über Parkplätze. Es geht uns eben an.

Vieles von dem, was uns täglich beschäftigt, liegt in der Entscheidungsgewalt der Kommunalpolitik. Der Kreis Pinneberg hat an diesem Wochenende die Möglichkeit, die Weichen zu stellen. Die Bürger sind aufgerufen, über die Zusammensetzung des Kreistags sowie der Stadt- und Gemeindevertretungen zu entscheiden. Sie, liebe Leserinnen und Leser, haben es an diesem Sonntag in der Hand. Machen Sie von Ihrem Wahlrecht Gebrauch. Gehen Sie zur Kommunalwahl und entscheiden Sie mit über die Gestaltung unseres engsten Lebensumfeldes. Über das, was uns täglich betrifft. Denn es geht uns an.