Stadt und Politiker reagieren mit Infoabend auf NPD-Kandidatur

Uetersen. Für ein buntes und lebendiges Uetersen hat sich Bürgervorsteherin Heike Baumann am Mittwochabend vor etwa 60 Besuchern bei der Veranstaltung "Bunt statt braun" im Uetersener Hof stark gemacht. Hintergrund der gemeinsamen Aktion der demokratischen Parteien in der Rosenstadt war die Tatsache, dass die NPD erstmals seit vielen Jahren wieder zur Kommunalwahl antritt und sogar Kandidaten für alle Wahlkreise in der Rosenstadt benannt hat. Heike Baumann sprach sich in ihrer Rede explizit gegen Gewaltbereitschaft aus. "Farbbeutel sind keine Lösung", sagte sie in Anspielung auf den Anschlag auf das Haus des NPD-Landesvorsitzenden Ingo Stawitz vor einigen Wochen in Uetersen.

Klar wurde an diesem Abend, dass vor allem Nichtwähler den Uetersenern Sorgen bereiten. Baumann rechnete vor, dass die NPD durch den Wegfall der Fünf-Prozent-Hürde bei einer ähnlichen Wahlbeteiligung wie 2009 (42,5 Prozent) nur rund 120 Stimmen für den Einzug in die Ratsversammlung benötigte.

Einhellig richteten daher alle Vertreter von Parteien und Stadt ein Plädoyer an die 14.570 wahlberechtigten Uetersener: Geht wählen! Für die Parteien sprachen an diesem Abend Thorsten Berndt (Grüne), Andreas Faust (CDU), Rolf Maßow (FDP), Ingo Struve (SPD) sowie Hans-Dieter Witt (BfB).

Das Wort ergriffen auch Bürgermeisterin Andrea Hansen, Pastor Johannes Bornholdt, Gewerkschaftsvertreter Norbert Vahl und Jungsozialist Anton Beling als jüngster Redner. Er versprach den Anwesenden viele Erstwähler am Sonntag - und erhielt dafür großen Applaus. Bei der Veranstaltung selbst wurde die Uetersener Jugend hingegen vermisst.

Kritik an der Politik blieb an diesem Abend ebenfalls nicht aus: "Haben Sie nicht auch einen Anteil daran, dass die NPD jetzt in Uetersen kandidiert?" fragte eine Bürgerin in die allgemeine Runde.