Die Neurologen am Regio Klinikum Pinneberg bieten Schlaganfallpatienten schnelle Hilfe

Pinneberg. Die Behandlung eines Schlaganfalls ist ein Rennen gegen die Uhr. Es zählt praktisch jede Sekunde. Die Regio Kliniken haben im Klinikum Pinneberg ihre Abläufe auf ihrer speziellen Station für Schlaganfallpatienten kontinuierlich gestrafft. Entscheidender Messwert aus Sicht der Mediziner ist die Zeit die "zwischen Tür und Nadel" vergeht, wie der Direktor der Klinik für Neurologie am Hamburger UKE, Professor Dr. Christian Gerloff, sagt. Gerloff ist federführend verantwortlich für die Kooperation zwischen den Regio Kliniken und der Uniklinik in Eppendorf. Entscheidendes Ziel in annähernd 85 Prozent der Fälle von Schlaganfall ist es, dem Patienten ein stark wirksames Medikament zu injizieren (Thrombolyse), das das Blutgerinnsel im Gehirn auflöst. Je schneller dies geschieht, desto weniger Gehirnzellen sterben wegen der zwischenzeitlichen Unterversorgung mit Sauerstoff ab, desto geringer sind die Langzeitfolgen wie Lähmungen.

Wie der neue Chefarzt der Klinik für Neurologie in Pinneberg, Professor Dr. Max-Georg Nedelmann, sagt, gilt allgemein, den Patienten spätestens innerhalb von einer Stunde nach seiner Einlieferung behandelt zu haben. In Pinneberg habe man es zuletzt geschafft, die Hälfe der Schlaganfallpatienten sogar innerhalb von 30 Minuten zu behandeln. Zum Vergleich: Landesweit wird dieser Wert nur in einem Fünftel der Fälle geschafft. Dank dieser guten Ergebnisse ist die Pinneberger Schlaganfall-Station als sogenannte Stroke Unit mittlerweile von der Deutschen Schlaganfallgesellschaft zertifiziert worden. Die spezielle Station umfasst einen Bereich von sechs Betten. Im vorigen Jahr wurden im hiesigen Regio Klinikum annähernd 600 Schlaganfall-Patienten behandelt.

In der Stroke Unit werden die Patienten intensiv überwacht, so findet viermal täglich eine Visite statt. In der Regel bleiben die Patienten drei Tage in dem Bereich, wo sie von Beginn an auch von Krankengymnasten, Logopäden und Ergotherapeuten betreut werden.

Die medizinischen Spezialisten schulen regelmäßig Rettungsassistenten und Feuerwehrleute, damit die Ersthelfer vor Ort Symptome eines Schlaganfalls erkennen und entsprechende Maßnahmen in den Kliniken anlaufen können. Wie Nedelmann und Gerloff sagen, verdrängen noch zu viele Betroffene Anzeichen des Schlaganfalls, wie etwa plötzlich auftretende Bewegungsunfähigkeit im Arm. Das gelte besonders für jüngere Menschen.