Jäger und Naturschützer bitten Haustierbesitzer um Rücksicht auf Wildtiere

Kreis Pinneberg. Frühlingszeit ist Brutzeit für viele Vogelarten. Und auch die Wildtiere bekommen jetzt ihre Jungen. Deshalb brauchen die Tiere vor allem viel Ruhe.

Kreisjägermeister Wolfgang Heins ruft Hundehalter dazu auf, ihre vierbeinigen Freunde beim Spaziergang unbedingt anzuleinen. "Hundebesitzer sollten sich klar machen, warum es Vorschriften zum Anleinen gibt", sagt Heins. Die Gefahr, dass freilaufende Hunde Wild aufscheuchten oder sogar hetzten, sei erheblich. "Hunde sind ihrem Ursprung nach Raubtiere und haben einen ausgeprägten Jagdtrieb. Deshalb müssen sie in der freien Wildbahn unbedingt angeleint werden."

Wenn es dennoch zu einem Angriff auf ein Wildtier kommt und dieses verletzt wird, sollte der Hund umgehend angeleint und der zuständige Jäger oder die Polizei informiert werden. Zudem weist Heins darauf hin, dass ein Angriff auf das Wild rechtliche Folgen haben könne.

"Jagdwilderei ist ein Straftatbestand, mindestens aber ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz", sagt Heins. Bei einer Anzeige drohe dem Tierhalter eine Geldbuße.

Uwe Helbing, Schutzgebietsbetreuer des Naturschutzbundes (Nabu) Elbmarschen, sorgt sich zu dieser Jahreszeit vor allem um die gefiederten Tiere in freier Wildbahn und bittet vor allem Katzenbesitzer um Rücksichtnahme. "Jede freilaufende Katze erbeutet im Jahr zwischen 30 und 47 Singvögel", sagt Helbing. "Die Vögel beginnen zu dieser Zeit mit dem Brüten, deshalb sollten Katzen von Mitte Mai bis Mitte Juli vor allem in den Morgenstunden nicht im Freien laufen gelassen werden."

Allein die Anwesenheit der Raubtiere bedeute erheblichen Stress für die brütenden Vögel und könne zu verringertem Bruterfolg oder gar zur Aufgabe von Bruten führen, so Helbing. Wer also den heimischen Wildtieren einen Gefallen tun möchte, sollte die Ratschläge von Kreisjägerschaft und Nabu beherzigen.